Erschienen in:
01.03.2014 | Originalarbeit
Die Bedeutung empirischer Forschung für die Psychoanalyse
verfasst von:
Prof. Dr. Cord Benecke
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Es soll ein Blick auf unter Psychoanalytikern verbreitete Vorbehalte gegen empirische Forschung, insbesondere gegen empirische Wirksamkeitsforschung, geworfen werden. Diese forschungskritische Haltung bekommt seit Kurzem scheinbar einen theoretischen Rückhalt durch das Konzept der „Wissenskulturen“. Die aus der psychoanalytischen Wissenskultur abgeleiteten Schlussfolgerungen in Bezug auf eine grundsätzliche Nichtpassung zwischen empirischer Wirksamkeitsforschung und Psychoanalyse ist nach Ansicht des Autors nicht haltbar, da unterschiedliche Forschungsfragen unterschiedliche Forschungsmethoden erfordern. Das Freudʼsche Junktim hat nach wie vor seine Gültigkeit, ist aber nicht geeignet, wenn es um die Frage der Wirksamkeit psychoanalytischer Behandlungen geht. Mit der Zuordnung von unterschiedlichen Forschungsstrategien zu unterschiedlichen Fragestellungen wird die Hoffnung verbunden, etliche scheinbar grundlegende Widersprüche zwischen empirischer Forschung und Psychoanalyse auflösen zu können.