Erschienen in:
01.02.2006 | Schwerpunkt: Kinderschmerztherapie
Praktische Schmerztherapie in der pädiatrischen Onkologie
Empfehlungen der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH), der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS), der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) und des Vodafone-Stiftungsinstituts für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln — Universität Witten/Herdecke (IKP)
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. B. Zernikow, (GPOH, DGSS, DGP, IKP), C. Schiessl, (DGSS, DGP), C. Wamsler, (IKP), G. Janßen, (GPOH, DGP), N. Grießinger, (DGSS), R. Fengler, (GPOH), F. Nauck, (DGSS, DGP)
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Eine optimale Schmerztherapie ist in der pädiatrischen Onkologie eine große Herausforderung. Die Basis zum Erfolg liegt in einer strukturierten Schmerzanamnese und der regelmäßigen Schmerzmessung mit Hilfe altersgerechter Instrumente. Psychologische Maßnahmen zu Therapie und Prophylaxe von Schmerzen insbesondere bei invasiven Eingriffen sind von gleicher Bedeutung wie die medikamentöse Schmerztherapie. Letztere orientiert sich am WHO-Stufenschema, wobei die einzelnen Stufen vom Kind nicht erklommen werden müssen — starke Schmerzen bedürfen starker Opioide. Opioide sollen wenn möglich oral und „nach der Uhr“ verabreicht werden, schnell wirksame Opioide zusätzlich bei Durchbruchschmerzen. Alternativen bestehen in der patientenkontrollierten Analgesie, der Dauertropfinfusion oder der transdermalen Applikation. Die häufigste Nebenwirkung dieser Therapie ist die Obstipation. Diese und auch andere mögliche Nebenwirkungen müssen antizipiert und konsequent prophylaktisch behandelt werden. Eine Schlüsselstellung in der pädiatrisch onkologischen Schmerztherapie nehmen Kinderkrankenschwestern bzw. -pfleger ein: Über eine regelmäßige Dokumentation von Schmerzwerten, Medikamentengaben und Nebenwirkungen schaffen sie die Grundlage für den Beginn und die Steuerung der Schmerztherapie; bei schmerzhaften Eingriffen beteiligen sie sich an Vorbereitung und ausreichendem Monitoring des Kindes; zusammen mit dem Arzt stellen sie die Notfallversorgung bei Analgosedierungen sicher. Die vorliegende Arbeit enthält auf einer praktischen Kitteltaschenkarte für die tägliche Routine Empfehlungen zur Dosierung von Medikamenten und Schmerzmessinstrumente.