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Erschienen in: Der Schmerz 1/2010

01.02.2010 | Originalien

Ambulante Palliativversorgung von Tumorpatienten im Raum Leipzig

verfasst von: A. Perner, Soziologin M.A., H. Götze, C. Stuhr, E. Brähler

Erschienen in: Der Schmerz | Ausgabe 1/2010

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Zusammenfassung

Hintergrund

Schwerstkranken kann in vielen Modellregionen Deutschlands durch eine verbesserte Betreuung nach den Standards der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) eine häusliche Versorgung über längere Zeiträume und ein Versterben zu Hause ermöglicht werden. Dem steht eine ambulante Unterversorgung vieler Sterbender in Regionen ohne Versorgungsverträge gegenüber.

Ziele und Methoden

Ziel der Studie war es, förderliche und hinderliche Faktoren für die häusliche Versorgung von Palliativpatienten zu identifizieren. Hierzu wurden mit 91 Tumorpatienten Interviews geführt und mit standardisierten Instrumenten medizinische, psychosoziale und soziodemografische Parameter erhoben.

Ergebnisse

Von den befragten Palliativpatienten litten 43% unter mittleren bis starken Schmerzen. Etwa die Hälfte der Patienten fühlte sich depressiv, jeder Vierte ängstlich. Hospizdienst, Psychologen und Sozialarbeiter waren dennoch nur selten an der häuslichen Versorgung beteiligt. Häufig kam es zu Unterbrechungen oder Abbruch der ambulanten Betreuung.

Schlussfolgerung

Schnellstmöglich sollten flächendeckend Verträge zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung abgeschlossen werden, um eine adäquate Versorgung durch qualifizierte und interdisziplinäre „Palliative-Care-Teams“ sicherzustellen. Unnötige Krankenhauseinweisungen können so vermieden und psychosoziale Versorgungsdefizite behoben werden.
Fußnoten
1
Gesetzesgrundlage „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung“ (SAPV): „Versicherte mit einer nicht heilbaren, fortschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung bei einer zugleich begrenzten Lebenserwartung, die eine besonders aufwändige Versorgung benötigen, haben Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung.“ (§ 37b, Abs. 1, SGB V; [20]). Die SAPV umfasst neben diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen auch die Koordination aller beteiligten Einrichtungen sowie eine 24-Stunden-Ruf-, Not- und Kriseninterventionsbereitschaft [12].
 
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Metadaten
Titel
Ambulante Palliativversorgung von Tumorpatienten im Raum Leipzig
verfasst von
A. Perner, Soziologin M.A.
H. Götze
C. Stuhr
E. Brähler
Publikationsdatum
01.02.2010
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Der Schmerz / Ausgabe 1/2010
Print ISSN: 0932-433X
Elektronische ISSN: 1432-2129
DOI
https://doi.org/10.1007/s00482-009-0863-9

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