Erschienen in:
01.02.2014 | Schwerpunkt
Pharmakodynamische und pharmakokinetische Besonderheiten der Schmerztherapie bei Neugeborenen
Österreichische interdisziplinäre Handlungsempfehlungen zum perioperativen Schmerzmanagement bei Kindern
verfasst von:
W. Jaksch, Dr. B. Messerer, B. Keck, A. Lischka, B. Urlesberger
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Die falsche Annahme, dass Neugeborene weniger Schmerzen empfinden als Erwachsene, hat lange Zeit eine vernünftige Schmerztherapie bei Kindern behindert. Auch wenn die Grundlagen der Schmerzentstehung, Schmerzweiterleitung und Schmerzwahrnehmung im Früh- und Neugeborenenalter noch nicht gänzlich erforscht sind, zeigen Studien deutlich, dass ab der 22. Schwangerschaftswoche Schmerz empfunden werden kann. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich die Notwendigkeit, auch Früh- und Neugeborenen eine adäquate Schmerztherapie zukommen zu lassen. Bei der Verwendung von Medikamenten im frühen Kindesalter sind allerdings pharmakodynamische und pharmakokinetische Besonderheiten zu berücksichtigen. Die Organunreife von Leber und Niere schränkt sowohl die Metabolisierung als auch die Ausscheidung ein. Die unterschiedlichen Körperproportionen modifizieren zusätzlich die Dosierung von Medikamenten. Kinder im ersten Lebensjahr unterscheiden sich somit von Erwachsenen wesentlich in Physiologie, Pharmakodynamik und Pharmakokinetik. Ihre Betreuung erfordert spezielle Kenntnisse, die im vorliegenden Beitrag dargelegt werden.