Erschienen in:
01.10.2015 | Schwerpunkt
Physiotherapie und physikalische Therapie in der Schmerzmedizin
verfasst von:
M. Egan, D. Seeger, PD Dr. med. Dr. med. habil. P. Schöps
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Patienten, die sich zur Physiotherapie oder physikalischen Medizin anmelden, kommen in der Regel mit Schmerzproblemen und/oder Funktionseinschränkungen. Obwohl das Hauptaugenmerk der Therapeuten in der Untersuchung auf spezifische Körperstrukturen und biomechanische Zusammenhänge gerichtet ist, wird in den letzten Jahrzehnten parallel dazu das Verständnis zentralnervöser Prozesse und psychosozialer Einflussfaktoren mit einbezogen. Ziel ist es dabei, eine verbesserte Funktionalität und Partizipation des Patienten durch möglichst schmerzarme und belastbare Bewegung zu erreichen. Physiotherapie im Rahmen der Schmerzbehandlung ist im Wandel, zum einen durch die zunehmende Akademisierung, zum anderen durch verstärktes interdisziplinäres Arbeiten. Jedoch bestehen in der Herangehensweise an chronische Schmerzpatienten noch große Unterschiede zwischen Therapeuten, die Patienten im Rahmen von multimodalen Konzepten in Schmerzkliniken behandeln, und solchen, die in niedergelassenen Praxen dem Heilmittelkatalog nach ärztlicher Verordnung folgen müssen. Der vorliegende Beitrag informiert darüber, inwieweit nationale und internationale Impulse zur Entwicklung unterschiedlicher Konzepte für passive Therapiemaßnahmen und aktive/funktionelle Bewegungstrainings am Standort Deutschland beigetragen haben. Ein Anspruch an die Physiotherapie wäre es, zukünftig mehr Evidenz zu Behandlungserfolgen und Wirkmechanismen einzelner Maßnahmen und Behandlungskonzepte zu belegen, um diese differenzierter bei Patienten mit akuten, subakuten und chronischen Beschwerden einsetzen zu können.