Erschienen in:
01.04.2004 | Leitthema
Metabolische Entgleisungen
Gerinnungsstörungen
verfasst von:
Prof. Dr. R. Kath
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 4/2004
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Zusammenfassung
Zu den typischen metabolischen Notfallsituationen bei Tumorerkrankungen zählen akute Elektrolytverschiebungen mit konsekutiven Organfunktionseinschränkungen, das Tumorlysesyndrom und Gerinnungsstörungen. Das Tumorlysesyndrom ist eine akut bedrohliche Komplikation, die insbesondere zu Beginn der Behandlung bei aggressiv wachsenden Non-Hodgkin-Lymphomen und akuten Leukämien auftreten kann. Eine Flüssigkeitssubstitution ist als Prophylaxe und Therapie die entscheidende Maßnahme, des Weiteren die Gabe von Allopurinol.
Hyperkalzämie ist die häufigste lebensbedrohliche metabolische Entgleisung bei onkologischen Patienten. Die Therapie basiert auf der Steigerung der Urinkalziumausscheidung, der Hemmmung der Knochenresorption und der Reduktion der enteralen Kalziumresorption. Hyponatriämie, auch ein häufiges Phänomen bei Tumorpatienten, sollte nicht zu rasch ausgeglichen werden.
Schwerwiegende Blutungskomplikationen werden eher selten beobachtet. Thromboembolische Komplikationen dagegen sind bei Tumorpatienten erheblich häufiger als Blutungen. Die Therapie beim Tumorpatienten unterscheidet sich nicht prinzipiell von der Thrombosebehandlung beim Patienten ohne maligne Grunderkrankung.