Erschienen in:
01.04.2004 | Leitthema
Onkologische Notfälle in der Viszeralchirurgie
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. P. Würl, D. Henne-Bruns
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 4/2004
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Zusammenfassung
Onkologisch-viszeralchirurgische Notfälle stellen bezüglich der Realisierung einer onkologisch und funktionell adäquaten operativen Versorgung ein besonderes Problem dar. Aufgrund ihrer relativ geringen Häufigkeit sowie v. a. wegen der Individualität jedes einzelnen Falles ist der Grad der Evidenz bezüglich Diagnostik und Therapie nicht sehr hoch. Er liegt überwiegend auf dem Niveau der Expertenmeinung. Bei einem Teil der Patienten wird die onkologische Grunderkrankung erst durch die notfallmäßig vorzunehmende Operation bekannt. Für viele solide Tumoren ist die chirurgische Therapie unter Einhaltung onkologischer Radikalitätsprinzipien die Basis eines kurativen Behandlungsansatzes. Die Therapie muss deshalb sicherstellen, dass keine notfallbedingte zusätzliche Verschlechterung der Prognose eintritt.
Das Spektrum beschränkt sich trotz der vielfältigen Ursachen und Manifestationen auf 3 klinische Erscheinungsbilder: den Ileus, die Peritonitis und die akute Blutung. Eine Reihe von grundsätzlichen klinischen Zustandsbildern, diagnostischen Maßnahmen und therapeutischen Optionen, die es durch ihre unterschiedliche Kombination erlauben, der erforderlichen Individualisierung von Diagnostik und Therapie Rechnung zu tragen, werden geordnet nach den Organzugehörigkeiten und der Notfallursache dargestellt.