Erschienen in:
01.01.2006 | Leitthema
Behandlungsbedarf in der Psychoonkologie
Grundlagen und Erfassungsmethoden
verfasst von:
Prof. Dr. P. Herschbach
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Die Identifikation der Krebskranken, die so belastet sind, dass sie psychoonkologischer Unterstützung bedürfen, ist ein altes, immer noch nicht gelöstes Problem der Psychoonkologie. Dies hat damit zu tun, dass sich weder in der Forschung noch in der Praxis Kriterien und Maßnahmen für die Auswahl der Patienten herauskristallisiert bzw. bewährt haben. In Frage kommen die Kriterien Krankheits-/Behandlungsmerkmale, die Selbstzuweisung des Patienten, psychiatrische Störungen, Fremdeinschätzung des behandelnden Onkologen, Coping und psychosoziale Belastung/Lebensqualität.
Nationale und internationale Leitlinien empfehlen das systematische Screening aller Patienten mit geeigneten Instrumenten. Hierbei handelt es sich um bereits vorliegende Fragebogen. Die Realisierung dieser Vorgehensweise bleibt jedoch bisher auf wenige Zentren beschränkt und ist nicht Gegenstand der Versorgungsroutine. Ein Grund ist der relativ große Aufwand, der mit einem Einsatz von sog. Papier- und-Bleistifttests in der Praxis verbunden wäre. Moderne computergestützte Diagnostiksysteme können hier Abhilfe schaffen und so zu einer Verbesserung und Integration der Versorgung und zur Steigerung der Lebensqualität der Patienten beitragen.