Erschienen in:
01.02.2012 | Leitthema
Spektrum der Versorgungsforschung in der Onkologie
Ansätze und Gegenstände
verfasst von:
Prof. Dr. G. Glaeske
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Die Versorgungsforschung in der Onkologie soll die Krankenversorgung unter den realen Alltagsbedingungen in der Medizin beschreiben und analysieren. Sie ergänzt damit Ergebnisse aus der klinisch evaluativen Forschung, die typischerweise Ein- und Ausschlusskriterien für Patienten nutzt und die daher nicht ohne Einschränkungen auf die Versorgung unselektierter Patienten in Kliniken oder Praxen übertragbar sind. Dies gilt insbesondere auch für Arzneimittel, die in der Onkologie angewendet werden. Bis zur Zulassung liegen nur für wenige Arzneimittel-Ergebnisse aus Studien vor, in denen als Vergleichstherapie der bisherige Standard angewendet oder in denen patientenrelevante Outcomes (z. B. Lebensqualität) gemessen wurden. Dies sind aber Voraussetzungen, um einen Nutzen und einen Zusatznutzen bestimmen und eine Kosten-Nutzen-Bewertung durchführen zu können. Die Versorgungsforschung gewinnt daher in Zeiten des AMNOG auch für Allokationsentscheidungen an Bedeutung und muss auf einer adäquaten methodischen Basis angewendet werden. Versorgungsforschung soll die Patientenorientierung fördern und die Ergebnisqualität der medizinischen Interventionen verbessern.