Erschienen in:
01.09.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Thymustumoren
verfasst von:
Dr. H. Grosch, H. Hoffmann, C.-A. Weis, M. Thomas
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Thymustumoren, d. h. Thymome, Thymuskarzinome und -karzinoide, sind mit einer Inzidenz von 0,13/100.000 Einwohnern eine sehr seltene Entität.
Material und Methoden
Anhand einer Literaturrecherche wurden neuere Erkenntnisse zur Epidemiologie, Klassifikationen und verschiedenen Therapieansätzen recherchiert.
Ergebnisse
Die sehr verschiedenen Tumoren können lange klinisch inapparent bleiben, die eigentlichen Thymome (A, AB, B1, B2, B3) können Paraneoplasien verursachen, und Thymuskarzinome wachsen sehr aggressiv. Die chirurgische Resektion wird als der Goldstandard bei den limitierten Tumorstadien I und II angesehen und sollte im lokal fortgeschrittenen Stadium III sowie auch bei bereits pleural metastasierter Situation im Rahmen eines multimodalen Konzepts diskutiert werden. Thymustumoren sind chemotherapiesensibel. Neuere zielgerichtete Therapien haben noch einen geringen Stellenwert und sollten nur in der palliativen Situation nach Versagen mindestens einer Therapielinie eingesetzt werden.
Schlussfolgerung
Insbesondere die neue TNM-Klassifikation (T: Tumor, N: „node“, M: Metastase) der Thymustumoren wird helfen, die Indikationen für die vielfältigen Therapiemöglichkeiten besser zu begründen.