Erschienen in:
29.07.2016 | Hämatologie | Psychoonkologie
Psychosoziale Versorgung in der pädiatrischen Onkologie
verfasst von:
Dipl.-Psych. Andreas Wiener, Dipl.-Psych. Nicole Salzmann
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Die psychosoziale Versorgung (PSV) in der pädiatrischen Onkologie hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem integralen Bestandteil der Gesamtbehandlung entwickelt. Die PSV erfolgt durch ein Team aus Fachvertretern verschiedener Berufsgruppen, die z. B. die Bereiche Psychologie/Psychotherapie und Sozialarbeit abdecken. Vor dem Hintergrund krankheitsabhängiger und -unabhängiger Belastungen, die je nach Behandlungsphase (z. B. Diagnosestellung, Intensivtherapie, Übergang in die Nachsorge) variieren, erfolgen familienorientiert Angebote zur Unterstützung der Krankheitsbewältigung, zur Vermeidung psychischer und sozialer Beeinträchtigungen sowie zur Prävention emotionaler und kognitiver Spätfolgen. Art und Intensität von Interventionen bestimmen sich nach der Belastungsausprägung und dem Vorhandensein förderlicher Ressourcen. Die PSV erfolgt aufsuchend, zeitnah und niederschwellig und auf der Grundlage eines stützenden Beziehungsangebots. Für die Umsetzung psychosozialer Unterstützung hat sich ein in die onkologische Gesamtversorgung integriertes Versorgungsmodell bewährt. Die psychosozialen Versorgungsangebote sind im klinischen Alltag erprobt, Bedarf und Wirksamkeit konnten in unterschiedlichen Untersuchungen dargelegt werden. Zur Erreichung und Sicherung eines hohen Qualitätsstandards der Versorgung hat die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft in der Pädiatrischen Onkologie und Hämatologie (PSAPOH) im Auftrag der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) 2013 eine überarbeitete Leitlinie der Entwicklungsstufen S3 vorgelegt. Der Beitrag beschreibt wesentliche Aspekte psychosozialer Versorgung.