Erschienen in:
01.02.2005 | Das aktuelle phlebologische Thema
Akute Thrombophlebitis—eine unterschätzte Gefahr!
verfasst von:
Dr. T. Noppeney, J. Noppeney, M. Winkler, I. Kurth
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Bei der akuten Thrombophlebitis—einem thrombotischen Verschluss des oberflächlichen Venensystems mit entzündlicher Begleitreaktion—besteht häufig eine Polypragmasie in der Therapie. Dabei wird oft die Gefahr einer Thrombophlebitis unterschätzt, eine tiefe Venenthrombose (TVT) und/oder Lungenembolie (LE) auszulösen.
In Zusammenhang mit einer Thrombophlebitis kommt nach Literaturangaben eine TVT in bis zu 60% der Fälle und eine LE in bis zu 33% vor. Dabei wird die Häufigkeit begleitender TVT und LE von der Lokalisation, der Ausdehnung und der Ätiologie der Thrombophlebitis entscheidend beeinflusst. Dies unterstreichen auch die eigenen Daten (n=32) aus einem Zeitraum von 3 Monaten.
Abgesehen von der isolierten Thrombophlebitis von Seitenastvenen am Unterschenkel sollten alle anderen Formen der Thrombophlebitis therapeutisch antikoaguliert werden. Eine Unterbindung des saphenofemoralen oder saphenopoplitealen Übergangs, ggf. mit Stripping der V. saphena magna/parva, kann erwogen werden, wenn die Thrombophlebitis die Einmündungsregion in das tiefe Venensystem erreicht.