Erschienen in:
01.04.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Endovaskuläre Therapie des traumatischen Aortenabrisses
verfasst von:
PD Dr. D. Böckler, H. Schumacher, M. Leszczynski, D. Kotelis, H. von Tengg-Kobligk, S. Ockert, J.-R. Allenberg
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2007
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Zusammenfassung
Die traumatische Aortenruptur ist bei polytraumatisierten Patienten eine häufige Todesursache. Durch einen zirkumferenziellen Abriss sterben ca. 80% bereits am Unfallort. Von den 20% Überlebenden sterben trotz Notfallversorgung weitere 5–10% binnen 4–6 h. (Die Begleitverletzungen polytraumatisierter Patienten bestimmen dabei meist Prognose und Überleben.) Ursächlich sind verschiedene Unfallmechanismen: penetrierende Verletzungen und das stumpfe Thoraxtrauma bei Dezelerationsunfällen. Die typische Rupturstelle liegt am Aortenisthmus – am Ansatz des obliterierten Ductus Botalli. Eine sofortige chirurgische Versorgung der traumatischen Aortenruptur ist mit einer hohen Mortalität und Paraplegierate assoziiert. Deshalb erfolgte beim Polytrauma mit Aortenbeteiligung mittlerweile ein Strategiewechsel zur aufgeschobenen chirurgischen Versorgung nach initialer Stabilisierung. Endovaskuläre Prothesen werden als minimal-invasive Alternative in zunehmendem Maße eingesetzt. Spezifische Fragen (Endograftdesign, Prothesenstabilität, „Oversizing“ etc.) ergeben sich in diesem Zusammenhang, da es sich bei den Unfallopfern sehr häufig um junge, gefäßgesunde Patienten handelt. Fehlende Langzeitergebnissen dieser Behandlungsmethode machen zudem eine lebenslange Nachuntersuchung dieser Patienten notwendig und werfen die Frage nach dem Vergleich zur konventionellen offenen Chirurgie auf.