Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Die extraluminale Valvuloplastie der Vena saphena magna
Reparative Therapie der Stammvarikose
verfasst von:
Prof. Dr. A. Mumme, M. Stücker, T. Hummel
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Nach wie vor ist die V. saphena magna ein unverzichtbares Gefäßersatzmaterial in der Herz- und Gefäßchirurgie. Daher verdienen Behandlungsstrategien Beachtung, bei denen insuffiziente Stammvenen für eventuell später einmal notwendig werdende Gefäßrekonstruktionen präserviert werden können. Das Verfahren der extraluminalen Valvuloplastie (eVp) ist das am weitesten verbreitete Verfahren zur reparativen Therapie einer Stammvarikose. In einem systematischen Review steht die Frage im Vordergrund, ob das Ziel einer Organerhaltung langfristig realisierbar ist.
Methode
Zwei elektronische Datenbanken (MEDLINE, Web of Science) wurden systematisch nach Artikeln in deutscher oder englischer Sprache durchsucht, in denen die extraluminale Valvuloplastie zur Behandlung einer Stammvarikose thematisiert wurde. Darüber hinaus wurden die in deutschsprachigen Gefäßzeitschriften publizierten Abstractsammlungen der Jahrestagungen gefäßmedizinischer Fachgesellschaften aus den letzten 3 Jahren analysiert.
Ergebnisse
Von 62 gescreenten Abstracts wurden 25 als relevant eingestuft und in die Analyse eingeschlossen. In den Langzeitstudien zeigte sich im Durchschnitt eine Verbesserung der venösen Hämodynamik und damit verbunden eine Reduktion des Venendurchmessers. Die Rezidivrate der Varikose betrug bis zu 46,9 % innerhalb von 10 Jahren. 3,7–15,6 % der reparativ behandelten Stammvenen mussten im Langzeitverlauf doch noch ablativ behandelt werden. Eine postoperative Phlebitis beeinträchtigte das Behandlungsergebnis in 0–9,6 % der Fälle.
Schlussfolgerungen
In einem selektionierten Krankengut mit intakten Klappensegeln, aber dilatiertem Klappenring ist die Präservation der Stammvene langfristig möglich. Insbesondere Patienten mit erhöhtem Risikoprofil für die Entwicklung arteriosklerotischer Gefäßkrankheiten sollte nach Möglichkeit eine organerhaltende Therapie der Stammvarikose angeboten werden.