Erschienen in:
01.03.2016 | Angiografie | Leitthema
Aktueller Forschungsstand zur akuten Extremitätenischämie
verfasst von:
Dr. M. Duran, A. Oberhuber, H. Schelzig, F. Simon
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Die akute Extremitätenischämie (AEI) gefährdet sowohl die betroffene Gliedmaße als auch das Leben des Patienten und stellt eine häufige Ursache für eine Extremitätenamputation dar. Deshalb ist die AEI ein vaskulärer Notfall, der einer raschen Revaskularisation bedarf. Die Ursachen sind kardiale Embolien, lokale Thrombosen, postrekonstruktive thrombotische Gefäßverschlüsse, embolisierende Aneurysmen, Aortendissektionen und Gefäßverletzungen. Das 30-Tage-Major-Amputationsrisiko beträgt 10–30 % und die 30-Tage-Mortalität 15–30 %. Die Ausprägung des Krankheitsbilds ist abhängig von der peripheren Restperfusion. Die Einteilung nach Rutherford und die 6 Ps nach Pratt beschreiben die Klinik. Man unterscheidet eine komplette Ischämie mit voller Ausprägung der Symptomatik und eine inkomplette Form mit Erhalt der Sensibilität und Motorik. Als Folgeereignis kann es zu einem Reperfusions- oder einem Kompartmentsyndrom kommen.
Bei komplexer Vorgeschichte ist eine CTA für die Therapieplanung hilfreich. Mittel der Wahl zur Diagnostik ist die Duplexsonographie und Angiographie. Als Therapieoptionen stehen die offen chirurgische Therapie, die endovaskuläre Therapie oder eine Kombination aus beidem (Hybridverfahren) zur Verfügung. Mittlerweile haben die endovaskuläre und die offenchirurgische Methode einen vergleichbaren Stellenwert bei der Behandlung einer AEI.