Erschienen in:
01.01.2005 | Originalien
Pathohistologische Varianten des Befundes Epithel bei 150 Osteotomien unterer Weisheitszähne
verfasst von:
Dr. C. Scheifele, H. P. Philipsen, P. A. Reichart
Erschienen in:
Oral and Maxillofacial Surgery
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Fragestellung
Ziel der Studie war es, die bei Osteotomien unterer Weisheitszähne (M3) auftretenden Epithelvarianten zu klassifizieren und die Prävalenz von Zysten zu bestimmen.
Material und Methode
Ausgewertet wurden Dünnschnitte (HE-Färbung) des anfallenden Weichgewebes und Panoramaschichtaufnahmen (PSA) von 150 konsekutiven Patienten mit Osteotomie eines M3. Das Epithel wurde als Inseln und/oder Stränge odontogenen Epithels (OE), reduziertes Schmelzepithel (RSE), stratifiziertes Zystenepithel (SZE), Epithel der Mundschleimhaut (MSH) und parodontales Taschenepithel (TE) klassifiziert. Als diagnostische Kriterien wurden radiologisch eine perikoronale Transluzenz >2,5 mm plus SZE für follikuläre Zysten (FZ) und eine distale Transluzenz >2,5 mm, SZE plus entzündlicher Infiltration für inflammatorische paradentale Zysten (IPZ) definiert.
Ergebnisse
Der Altersmedian betrug insgesamt 24,4 Jahre: 23 Jahre für 86 (57,3%) weibliche Patienten und 25,7 Jahre für 64 (42,7%) männliche Patienten (p=0,017). Epithel fand sich in 95,3% der Fälle und wurde in 53,3% als OE, in 34,7% als RSE, in 28% als SZE, in 30,7% als MSH und in 10,7% der Fälle als TE klassifiziert (Mehrfachnennung möglich). Bei 6% fanden sich sowohl RSE als auch SZE. Die Summe von Fällen mit RSE und/oder SZE betrug 56,7%. Fälle mit SZE zeigten mit 28,7 Jahren einen signifikant höheren Altersmedian als solche mit RSE mit 20,7 Jahren (p<0,001). Eine perikoronale Transluzenz >2,5 mm fand sich bei 4 M3, davon 3 mit SZE. Eine distale Transluzenz >2,5 mm fand sich bei 47 M3, davon bei 15 SZE verbunden mit entzündlicher Infiltration. Die Prävalenz betrug damit 2% für FZ und 10% für IPZ.
Schlussfolgerungen
Die differenzierte Anwendung histologischer und radiologischer Kriterien vermag die Prävalenz zystischer Veränderungen exakter zu beschreiben als ein Verfahren allein.