Erschienen in:
01.05.2006 | Originalien
Rehabilitation der Lidfunktion bei peripherer Fazialisparese mit Goldgewichtimplantaten
verfasst von:
Dr. N. Pausch, I. Sterker, A. Hemprich, B. Frerich
Erschienen in:
Oral and Maxillofacial Surgery
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein wesentliches funktionelles und ästhetisches Problem bei peripheren Fazialisparesen ist der Lagophthalmus. Operative Verfahren zur Verbesserung des Lidschlusses sind u. a. die Implantation von Gewichten in das Oberlid. Untersucht werden sollte die Effektivität von Edelmetallgewichten unter Berücksichtigung möglicher Komplikationen, die starren Implantaten häufig zugeschrieben werden.
Patienten und Methode
Insgesamt 11 Patienten mit kompletter peripherer Fazialisparese wurden zwischen April 2001 und Oktober 2005 starre Gewichte in das betroffene Oberlid implantiert. Prä- und postoperativ erfolgten augenärztliche Untersuchungen, eine Befragung zur subjektiven Zufriedenheit und die objektive Beurteilung der Restlidspalte bei geschlossenem Lid.
Ergebnisse
Bei allen Patienten konnte ein guter bis sehr guter Lidschluss erreicht werden. Mit dem Resultat waren 9 von 11 Patienten subjektiv sehr zufrieden. Bis auf eine Extrusion traten keine Wundheilungsstörungen auf. Der gelegentlich als Komplikation starrer Implantate beschriebene Astigmatismus ließ sich bei keinem der Patienten feststellen. Alle Patienten konnten die Applikation von Augensalbe sowie das Tragen von Abdeckungen (Uhrglasverbände) reduzieren. Die häufig beschriebene Abzeichnung der Implantatkontur unter der Haut war bei 4 von 10 Patienten zu sehen. Keiner dieser Patienten fühlte sich hierdurch gestört. Alle befragten Patienten würden sich wieder für einen solchen Eingriff entscheiden.
Schlussfolgerung
Die Implantation starrer Goldgewichte in das Oberlid bei Lagophthalmus infolge peripherer Fazialisparese stellt ein einfaches und wirksames Verfahren zur Verbesserung des Lidschlusses dar. Inwieweit sie flexiblen Implantaten unterlegen sind, ist noch nicht abschließend geklärt.