Erschienen in:
01.09.2003 | Standards in der Unfallchirurgie
Spondylitis und Spondylodiszitis
verfasst von:
Dr. Jörg Cramer, Nina Haase, Insa Behre, Peter A. W. Ostermann
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 3/2003
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Zusammenfassung
Infektionen des Wirbelsäulenskeletts werden häufig spät erkannt und behandelt. Während die konventionelle Röntgendiagnostik erst 3–8 Wochen nach Auftreten der ersten klinischen Symptome verlässliche Zeichen der Spondylodiszitis bietet, liefert die MRT bereits in frühen Entzündungsstadien spezifische Ergebnisse. Die Sicherung des Erregers sollte mittels CT-gestützter Punktion versucht werden. Die möglichst vollständige Ruhigstellung der erkrankten Wirbelsäulenabschnitte ist Grundlage jeder Therapie und gelingt am sichersten durch operative Stabilisierung. Darüber hinaus ist die erzielte Schmerzreduktion für den Patienten meist unmittelbar spürbar. Das höchste Maß an Stabilität wird durch eine dorsoventrale Stabilisierung erreicht. Eine absolute Indikation zum operativen Vorgehen besteht bei knöcherner Destruktion, Deformität, Abszedierung und neurologischen Defiziten. Die konservative Behandlung (Anpassung einer Gipsschale, Verordnung strenger Bettruhe für 6 Wochen, anschließende Mobilisation nach Anpassung eines Rahmenstützkorsetts) kann in Fällen der Frühinfektion ohne knöcherne Destruktion eine Alternative darstellen. Unabhängig vom gewählten Vorgehen erfolgt eine möglichst resistenzgerechte Antibiose.