Erschienen in:
01.03.2007 | Standards in der Unfallchirurgie
Frakturen des distalen Femurs und des Tibiakopfs
verfasst von:
Dr. G. Zimmermann, M. Reumann, C. Wagner, A. Wentzensen
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Distale Femur- und Tibiakopffrakturen entstehen meist bei Hochrasanztraumen. Erstere sind eher selten; Letztere sind häufiger, mit zunehmender Tendenz. Periprothetische Frakturen des distalen Femurs bei älteren Patienten mit Osteoporose nehmen an Bedeutung zu. Das Kniegelenk ist aufgrund der anatomischen Nähe mitbetroffen, v. a. Verletzungen der Bänder und Menisken spielen eine Rolle. Gelenkflächenstufen oder Achsfehlstellungen resultieren langfristig in einer posttraumatischen Gonarthrose. Wichtige Therapieziele sind daher die möglichst anatomische Wiederherstellung der Gelenkfläche und der Achsverhältnisse sowie eine stabile osteosynthetische Versorgung mit frühfunktioneller Nachbehandlungsmöglichkeit. Bei höhergradigen Weichteilverletzungen oder ausgedehnten Knochenzerstörungen empfehlen sich eine Gelenk überbrückende Fixateur-externe-Transfixierung und nach entsprechender Diagnostik (CT) die definitive Versorgung mit internen Osteosyntheseverfahren, wobei zunehmend winkelstabile Systeme eingesetzt werden. Abhängig vom Verletzungsmuster können Reposition und Osteosynthese auch minimalinvasiv unter arthroskopischer Kontrolle durchgeführt werden. Eine externe Stabilisierung mittels Hybridfixateur ist bei komplexen Trümmerfrakturen des Tibiakopfs oder bei schlechter Compliance indiziert.