Erschienen in:
01.07.2008 | Verletzungen der Wirbelsäule
Standarddiagnostik und Management von subaxialen HWS-Verletzungen
verfasst von:
P. Schleicher, M. Scholz, K. Schnake, PD Dr. F. Kandziora
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2008
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Zusammenfassung
Verletzungen der Halswirbelsäule (HWS) sind mit bis zu 33% aller Wirbelsäulenverletzungen nicht selten. Aufgrund der Lokalisation wichtiger neurologischer Funktionen im Halsmark ist bei instabilen HWS-Läsionen mit schweren Beeinträchtigungen, bisweilen letalen Folgen zu rechnen. Somit kommt der adäquaten Behandlung der HWS-Verletzungen eine entscheidende Bedeutung zu. Voraussetzung dafür sind eine exakte Diagnostik und Klassifikation. Neben der Erhebung des Unfallmechanismus, der einen eindeutigen Zusammenhang mit der Verletzungsart aufweist, kommt dem klinisch-neurologischen Status sowie der bildgebenden Untersuchung entscheidende Bedeutung zu. Letztere wird jedoch nicht empfohlen, wenn die 5 NEXUS-Kriterien gegen eine HWS-Verletzung sprechen. Nach Abschluss der Diagnose ist die Grundsatzentscheidung erforderlich, ob eine konservative Therapie ausreicht oder eine Operation indiziert ist. Erstere beinhaltet neben der medikamentösen Analgesie verschiedene Verfahren zur temporären Ruhigstellung sowie der physikalischen Therapie. Die wichtigsten Ziele sowohl der konservativen als auch der operativen Behandlung sind Schmerzfreiheit, normale neurologische Funktion, Stabilität der HWS und Prophylaxe von Fehlstellungen.