Erschienen in:
01.06.2008 | Leitthema
Aktueller Stand der Versorgung vorderer Beckenringfrakturen
verfasst von:
PD Dr. T. Mückley, I. Marintschev, F. Gras, G.O. Hofmann
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Die Inzidenz von Beckenverletzungen nimmt zu. Neben Hochrasanztraumen jüngerer Patienten spielen Niederrasanzverletzungen meist älterer Menschen (osteoporotische Altersfrakturen) eine wichtige Rolle. Für die Indikation zur konservativen oder operativen Therapie ist die Stabilität des Beckenrings entscheidend. Bei vorderen Beckenringverletzungen (unverschobene/minimal dislozierte vordere Beckenringbrüche, Beckenrandbrüche, Abrissfrakturen Typ A) handelt es sich meist um stabile Frakturen, die konservativ therapiert werden können. Instabile Beckenringverletzungen sind in >80% mit schweren Begleitverletzungen kombiniert, ihre Primärbehandlung ist Teil des Polytraumamanagements. Sie werden in der Regel operativ behandelt, was neben der anatomischen Rekonstruktion die frühfunktionelle Nachbehandlung erlaubt. Zu den etablierten Osteosyntheseverfahren am vorderen Beckenring gehören der Fixateur externe, die Plattenosteosynthese und die Schambeinastverschraubung. Ob und inwieweit neue winkelstabile Plattensysteme die klinischen Ergebnisse operativ versorgter vorderer Beckenringläsionen verbessern, kann noch nicht abschließend beurteilt werden.