Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
Gefäßverletzungen
Aktuelle Diagnose- und Therapiekonzepte und Behandlungslogistik
verfasst von:
Prof. Dr. A. Billing, T. Karl, R. Hoffmann, N. Rilinger
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Ein gutes Behandlungsergebnis bei Gefäßverletzungen erfordert eine zügige Diagnostik sowie rasche Therapie der Blutung bzw. Ischämie. Wichtigste Erfolgsparameter sind: an die Möglichkeit einer Gefäßverletzung denken, sorgfältige Untersuchung, zeitsparende erweiterte Diagnostik, eingespielte Kooperation mit Gefäßchirurgie und Intervention sowie sorgfältige Nachbeobachtung (und ggf. Behandlung). Kritischer Zeitverlust kann wesentlich reduziert werden durch: geschulte Behandlungspfade, kundige Interpretation des Traumaspiralcomputertomogramms, frühzeitiges Involvieren des Gefäßchirurgen, Versorgung vor Ort (bei optimalen technischen Voraussetzungen), widrigenfalls dringlichste Verlegung zum vorher detailliert informierten Spezialisten. Eine spezifisch-gefäßchirurgische Versorgung ist fast nur bei Verletzungen der Extremitäten bzw. der Aorta erforderlich. Die meisten Blutungen im Rumpfbereich können mit konventionellen Möglichkeiten der Blutstillung behandelt werden. Autologe Gefäßrekonstruktion sowie interventionelle Behandlungsverfahren haben die Therapieoptionen stark erweitert. Eine Extremitätenischämie >6 h sowie mangelnde Behandlung des Kompartmentsyndroms verschlechtern die Prognose eklatant.