Erschienen in:
01.06.2010 | Standards in der Unfallchirurgie
Peri- und postoperatives Delir
verfasst von:
Prof. Dr. S. Kleinschmidt
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
|
Ausgabe 2/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Kritisch kranke Patienten entwickeln mit einer variablen Inzidenz Funktionsstörungen des Gehirns mit negativen Auswirkungen auf die Prognose der Grunderkrankung im Sinne einer erhöhten Mortalität, einer verlängerten stationären Verweildauer, höheren Behandlungskosten sowie prolongierten kognitiven Defiziten. Das peri- und postoperative Delir kann somit als Versagen der Organfunktion „Zerebrum“ angesehen werden; außerdem kann ein Delir frühzeitig auf andere systemische Störungen (z. B. Sepsis) hinweisen. Insbesondere bei traumatologischen Patienten liegt häufig eine Alkoholanamnese vor, sodass mit der Ausbildung eines Alkoholentzugssyndroms gerechnet werden muss. Wichtig sind die Kenntnis der Risikofaktoren und die konsequente Diagnostik und Früherkennung. Sowohl medikamentöse als auch nichtmedikamentöse Maßnahmen können eingesetzt werden, um den Verlauf und die Schwere des Delirs positiv zu beeinflussen.