Erschienen in:
24.11.2017 | Leitthema
Längen‑, Achs- und Torsionskorrekturen mit Distraktionsmarknägeln
Erfahrungen mit 5 verschiedenen Systemen
verfasst von:
Dr. P. H. Thaller, N. Degen, J. Fürmetz, F. Wolf
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kallusdistraktion mittels vollimplantierbarer Distraktionsmarknägel ist ein etabliertes Verfahren zur Extremitätenverlängerung. Ein knappes Dutzend verschiedener Systeme ist bekannt. Distraktionsmarknägel unterscheiden sich v. a. im Antriebsmechanismus und in Hub, Dimensionen und Materialien.
Fragestellung
Aus einer Analyse von Erfahrungen mit 5 verschiedenen Distraktionsmarknägeln lassen sich Stärken und Schwächen identifizieren und daraus Anforderungen an künftige Implantate ableiten.
Material und Methodik
Neben der Geschichte der Distraktionsmarknägel werden Grundlagen zu Analyse, Planung und Techniken geschildert. Die ausführlich beschriebenen Systeme sind: Fitbone® (Wittenstein intens, Igersheim, Deutschland) SAA („sliding active actuator“; elektromotorisch, gleitend), Fitbone® TAA („telescope active actuator“; elektromotorisch, teleskopierend), ISKD® (Intramedullary Skeletal Kinetic Distractor, Orthofix, Verona, Italien; Rollratschen, teleskopierend), Phenix® (Phenix® medical, Paris, Frankreich; magnetisch, teleskopierend) und Precice® (NuVasive, San Diego, USA; magnetisch mit Getriebe, teleskopierend).
Ergebnisse
Die verschiedenen Antriebsmechanismen bedingen die Zuverlässigkeit und auch die Mindestmaße bzw. den Hub der verschiedenen Distraktionsmarknägel. Mit geeigneter Analyse, Planung und technischer Umsetzung sind neben reiner Verlängerung auch Deformitätenkorrekturen möglich. Bei den magnetischen Systemen ist kontrollierter Rücklauf möglich. Lediglich 2 Systeme (ISKD® und Precice®) sind zugelassen und frei erhältlich.
Schlussfolgerungen
Ideale Distraktionsmarknägel sollten bei ausreichender Distraktionskraft präzise steuerbar sein und kontrollierten Rücklauf ermöglichen. Die Implantate sollten dem Markraum angepasst und auch bei geringen Mindestmaßen stabil sein und den nötigen Hub ermöglichen.