Erschienen in:
01.07.2008 | Leitthema
Pneumothorax
Klinik, Diagnostik und Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. F.J.F. Herth
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Der Pneumothorax (von griech. πνευμα, „Luft“ und θώραξ, „Brustkorb, Thorax“) ist ein meistens akut auftretendes, je nach Ausprägung lebensbedrohliches Krankheitsbild, bei dem Luft in den Pleuraspalt gelangt und damit die Ausdehnung eines Lungenflügels oder beider Lungenflügel behindert, sodass diese für die Atmung nicht oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen. Entsprechend der Genese unterscheidet man zwischen primärem (idiopathischem) Spontanpneumothorax (PSP), sekundärem Spontanpneumothorax (SSP) sowie iatrogenem und traumatischem Pneumothorax. Die Ausprägung reicht von minimalen Luftmengen, die vom Patienten kaum bemerkt werden, über einen Lungenkollaps bis hin zum Spannungspneumothorax, bei dem beide Lungen und die Herz-Kreislauf-Funktion drastisch eingeschränkt sein können. Bei jeder dieser Formen des Pneumothorax muss von einer akuten Lebensgefahr ausgegangen werden. Bei klinisch stabilen Patienten mit Erstereignis eines PSP ist die einfache Nadelaspiration eine mögliche Therapieoption, bei allen anderen Patienten mit symptomatischem Pneumothorax ist die sofortige Einlage einer Drainage in den Pleuraspalt der bewährte Therapiestandard.