Erschienen in:
01.07.2011 | Leitthema
Radiologisch gesteuerte Interventionen im Thorax
verfasst von:
Prof. Dr. S. Diederich
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Mittels perkutaner, meist CT-gesteuerter Biopsien lassen sich unklare Läsionen von Lunge, Mediastinum, Hili, Pleura und Thoraxwand mit großer diagnostischer Treffsicherheit klären, in der Regel unter Lokalanästhesie und mit sehr geringer Komplikationsrate. Mediastinale und lokalisierte pleurale Flüssigkeitsverhalte sowie Pneumothoraces sind ebenfalls durch CT- oder auch sonographisch gesteuerte Drainage mit hoher Erfolgsrate therapierbar. Die Embolisation bei Hämoptysen, Fragmentation ausgeprägter Lungenembolien, Thermoablationen von Lungenmetastasen oder primären Lungenkarzinomen oder die thorakale Sympathikolyse bei Hyperhidrose oder chronischer Ischämie der oberen Extremität stellen seltenere, jedoch im Einzelfall sehr hilfreiche Interventionen dar. Bei der Indikationsstellung müssen jeweils die konservativen, endoskopischen (Bronchoskopie, Endosonographie, Thorakoskopie) und chirurgischen Alternativverfahren interdisziplinär gegeneinander abgewogen werden. Andere radiologisch interventionelle Eingriffe wie Stentplatzierungen in der V. cava superior bei oberer Einflussstauung, Extraktion von dislozierten Kathetern aus thorakalen Venen, rechtem Herzen oder Pulmonalarterien sind dagegen praktisch alternativlos.