Erschienen in:
01.07.2015 | COPD | Leitthema
Chronische obstruktive Atemwegserkrankung als Berufskrankheit
verfasst von:
Dr. A.M. Preisser
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ursache für die Entwicklung einer chronischen obstruktiven Atemwegserkrankung („chronic obstructive pulmonary disease“, COPD) ist in erster Linie die Inhalation von Schadstoffen. Neben der häufigsten Noxe, dem Zigarettenrauchen, ist die berufsbedingte Inhalation von Schadstoffen in den Industrieländern die wichtigste Ursache.
Material und Methoden
Die aktuelle Literatur zu arbeitsbedingten Ursachen der COPD wurde gesichtet und zusammengefasst. Besonderes Augenmerk galt hier dem Unterschied zum Asthma als Berufskrankheit.
Ergebnisse
Dämpfe, Gase, Stäube und Rauche sind die Berufsstoffe, die eine COPD verursachen können, insbesondere nach langjähriger Exposition mit ungünstiger Arbeitshygiene. Beschäftigte in der Metallverarbeitung und in der Landwirtschaft sind dabei besonders betroffen. Die Begutachtung der COPD als Berufskrankheit weist Besonderheiten in der Beurteilung der Kausalität, des „Unterlassungszwangs“ und der Erwerbsfähigkeit (MdE) auf.
Schlussfolgerungen
Bei Nichtrauchern und Rauchern können inhalative Noxen am Arbeitsplatz zu einer COPD führen bzw. diese wesentlich mit verursachen. Nur durch das frühzeitige Erkennen des Zusammenhangs zwischen der Lungenerkrankung eines Betroffenen und der beruflichen Exposition können Präventionsmaßnahmen wirksam initiiert werden. Hierzu ist für den behandelnden Arzt die Kenntnis von möglichen Auslösern und Berufen mit besonders hohem Gefährdungspotenzial wesentlich.