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Erschienen in: Zeitschrift für Pneumologie 1/2018

22.08.2017 | Tuberkulose | Leitthema

Aktuelle Epidemiologie der Tuberkulose weltweit und in Deutschland

verfasst von: T. Charles, B. Brodhun, W. Haas, B. Hauer

Erschienen in: Zeitschrift für Pneumologie | Ausgabe 1/2018

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Zusammenfassung

Hintergrund

Tuberkulose (TB) ist eine der wichtigsten Infektionskrankheiten weltweit. Im Jahr 2015 erkrankten nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 10,4 Mio. Menschen neu an TB, 1,8 Mio. starben daran. In Deutschland wurde nach einem langjährigen Rücklauf seit 2009 ein stagnierender Trend beobachtet. Seit 2013 nehmen die Fallzahlen zu, was insbesondere durch die aktive Fallfindung nach §36(4) IfSG (Infektionsschutzgesetz) begründet ist und 2015 besonders deutlich war.

Fragestellung

Beschreibung der weltweiten, europäischen und deutschen epidemiologischen TB-Situation, mit Berücksichtigung von Resistenzlage und Vorkommen der HIV/TB-Koinfektion.

Material

Internationale und nationale epidemiologische Berichte sowie ausgewählte Studien.

Ergebnisse und Diskussion

Weltweit sind TB-Neuerkrankungszahlen zwar leicht rückläufig, zur Erreichung der globalen Eliminationsziele ist jedoch ein erheblich schnellerer Rückgang erforderlich. Gelingen kann dies nur mit weiteren Verbesserungen in der TB-Kontrolle, u. a. in der diagnostischen und therapeutischen Versorgung. Handlungsbedarf besteht vor allem bei der multi- und extensiv resistenten TB, deren Krankheitslast in vielen Ländern der WHO-Euroregion besonders hoch ist. Notwendig ist zudem die Entwicklung neuer Medikamente, diagnostischer Methoden und eines wirksamen Impfstoffs. Trotz vergleichsweise niedriger Fallzahlen und Inzidenzen in den Staaten von Europäischer Union/europäischem Wirtschaftsraum hat auch hier die TB eine hohe Public-Health-Relevanz. In Deutschland ist die aktive Fallfindung ein wichtiges Instrument in der TB-Kontrolle. Auch im klinischen Alltag ist es entscheidend, TB anamnestisch zu adressieren und bei entsprechend symptomatischen Personen ohne spezifisches TB-Risiko differenzialdiagnostisch an eine TB zu denken. Dazu muss die TB in Aus- und Weiterbildung ausreichend Berücksichtigung finden.
Fußnoten
1
Multidrug resistant tuberculosis (MDR-TB): Resistenz gegenüber mindestens den beiden wichtigsten Antituberkulotika Isoniazid und Rifampicin.
 
2
Extensively drug resistant tuberculosis (XDR-TB): MDR-TB mit zusätzlicher Resistenz gegenüber einem der Fluorchinolone und mindestens gegenüber einem der injizierbaren Medikamente Amikacin, Kanamycin oder Capreomycin.
 
Literatur
3.
Zurück zum Zitat Fiebig L, Kollan C, Hauer B, Gunsenheimer-Bartmeyer B, der Heiden AM, Hamouda O, Haas W (2012) HIV-prevalence in tuberculosis patients in Germany, 2002–2009: an estimation based on HIV and tuberculosis surveillance data. PLOS ONE 7(11):e49111–2012CrossRefPubMedPubMedCentral Fiebig L, Kollan C, Hauer B, Gunsenheimer-Bartmeyer B, der Heiden AM, Hamouda O, Haas W (2012) HIV-prevalence in tuberculosis patients in Germany, 2002–2009: an estimation based on HIV and tuberculosis surveillance data. PLOS ONE 7(11):e49111–2012CrossRefPubMedPubMedCentral
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Zurück zum Zitat Robert Koch-Institut (2016) Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland für 2015. Robert Koch-Institut, Berlin Robert Koch-Institut (2016) Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland für 2015. Robert Koch-Institut, Berlin
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Zurück zum Zitat Robert Koch-Institut (2017) Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2016. Robert Koch-Institut, Berlin Robert Koch-Institut (2017) Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2016. Robert Koch-Institut, Berlin
Metadaten
Titel
Aktuelle Epidemiologie der Tuberkulose weltweit und in Deutschland
verfasst von
T. Charles
B. Brodhun
W. Haas
B. Hauer
Publikationsdatum
22.08.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Zeitschrift für Pneumologie / Ausgabe 1/2018
Print ISSN: 2731-7404
Elektronische ISSN: 2731-7412
DOI
https://doi.org/10.1007/s10405-017-0137-7

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