Erschienen in:
01.01.2008 | Schwerpunkt
Sekundär sklerosierende Cholangitis bei Intensivpatienten
Ein neues Krankheitsbild?
verfasst von:
PD Dr. C.M. Gelbmann, J. Schölmerich
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
|
Ausgabe 1/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Entwicklung einer sekundär sklerosierenden Cholangitis (SSC) aufgrund einer chronischen Gallengangsobstruktion oder als Komplikation nach Lebertransplantation ist schon seit längerem beschrieben. Eine sklerosierende Cholangitis als Komplikation bei schwerkranken Intensivpatienten ist eine noch wenig bekannte neue Form der SSC, wobei die Zahl der neu diagnostizierten Fälle schnell zuzunehmen scheint. Die Frage ist, ob durch zunehmende Kenntnis dieses Krankheitsbildes mehr Patienten diagnostiziert werden oder ob besondere Maßnahmen der modernen Intensivmedizin dazu führen. Die wenigen vorliegenden Daten deuten auf eine initiale ischämische Schädigung des Gallengangssystems hin. Es kommt sehr rasch zu einer ausgeprägten Destruktion der intrahepatischen Gallenwege, mit Strikturenbildung und Fibrosierung und im weiteren Verlauf zur Entwicklung einer biliären Zirrhose. Die therapeutischen Möglichkeiten sind sehr limitiert und können den Krankheitsverlauf bislang nicht wesentlich beeinflussen. Damit stellt diese neue Form der SSC, die alle Altersgruppen betreffen kann, eine sehr schwere und in den meisten Fällen rasch progrediente Komplikation bei Intensivpatienten dar.