Erschienen in:
30.04.2019 | Hepatozelluläres Karzinom | Schwerpunkt
Lebertransplantation bei primären Lebertumoren und Lebermetastasen
verfasst von:
Dr. med. A. Bernsmeier, Prof. Dr. med. F. Braun, MBA, FEBS
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Primäre Lebertumoren und Lebermetastasen sind häufige onkologische Erkrankungen mit – insbesondere im Bereich hepatobiliärer Malignome – auch in Deutschland stetig ansteigender Inzidenz. Primäre Lebertumoren setzten sich im Erwachsenenalter aus dem hepatozellulären Karzinom (HCC), dem cholangiozellulären Karzinom (CCC) sowie dem seltenen hepatozellulären Cholangiokarzinom (Mischtumor) zusammen. In Abhängigkeit der Entität und der oftmals zugrunde liegenden Lebererkrankung unterscheiden sich die Indikation und der Erfolg einer Lebertransplantation (LTx) deutlich. Auch bei metastatischen gastrointestinalen neuroendokrinen Tumoren (NET) sowie im Rahmen experimenteller Studien bei kolorektalen Lebermetastasen (CRLM) kann eine Lebertransplantation bei strenger Selektion eine Therapieoption darstellen. Aufgrund des insbesondere in Deutschland manifesten Spenderorganmangels muss eine Indikation zur Lebertransplantation immer vor dem Hintergrund der vom Transplantationsgesetz geforderten Prinzipien der Dringlichkeit, Erfolgsaussicht und Chancengleichheit gestellt werden. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, aktuell gültige Transplantationsindikationen und Regeln zur Organvergabe für die einzelnen Entitäten darzustellen sowie einen Überblick über aktuelle internationale Entwicklungen im Hinblick auf neue Prognosemodelle und neue Indikationskriterien für Patienten mit anderweitig nicht kurativ zu behandelnden Lebermalignomen zu geben.