Erschienen in:
01.06.2010 | Schwerpunkt
Immunologie im Alter
verfasst von:
Dr. A. Kwetkat
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Sonderheft 1/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Alterung des Immunsystems, die Immunseneszenz, ist die wesentliche Ursache für die Zunahme von Infektionen im Alter und damit verbundener Morbidität und Mortalität. Es ist ein multifaktorieller, noch unzureichend untersuchter Prozess, der Veränderungen und Dysfunktionen im angeborenen wie erworbenen Immunsystem auslöst, sowohl auf zellulärer als auch auf molekularer Ebene.
Ergebnisse
Die Immunseneszenz führt ferner zu einer geringeren Wirksamkeit von Impfungen, zum Symptomwandel, zu häufigeren Tumor- und Autoimmunerkrankungen sowie zur Zunahme sog. altersassoziierter Erkrankungen (z. B. Atherosklerose), denen eine erhöhte, meist subklinische Entzündungsaktivität zugrunde liegt („inflammaging“). Der geringeren Wirksamkeit herkömmlicher Impfstoffe im Alter kann z. B. mit der Anpassung von Impfstrategien begegnet werden oder durch eine Erhöhung der Immunogenität der Impfstoffe. Dazu kommen sowohl höhere Antigendosierungen als auch verschiedene Adjuvantien oder andere Applikationswege wie z. B. die epi-/intradermale Immunisierung zur Anwendung.
Schlussfolgerung
Trotz reduzierter Wirksamkeit im Vergleich zu Jüngeren bleiben Impfungen auch im Alter ein wesentliches Standbein der Prävention.