Erschienen in:
01.08.2012 | Hochschule
Die Gesundheit von Studierenden im Bologna-Prozess
Untersuchungen zu Gesundheitsverhalten, Stress und Wohlbefinden zeigen Handlungsbedarf
verfasst von:
S. Thees, B. Sc., J. Gobel, G. Jose, R. Bohrhardt, T. Esch
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die gesundheitliche Situation von Studierenden ist ein bislang eher unberührtes Feld der Gesundheitswissenschaft. Aufgrund der im internationalen Vergleich mangelhaften Datenlage bezüglich des Gesundheitsverhaltens von Studierenden in Deutschland besteht der dringende Bedarf, die Belange dieser Zielgruppe abzubilden und Schlussfolgerungen für Gesundheitsförderung im Setting Hochschule zu ziehen.
Ziel
Das Gesundheitsverhalten und der Gesundheitsstatus von Studierenden an der Hochschule Coburg werden abgebildet, um basierend auf den Ergebnissen zielgerichtete Maßnahmen abzuleiten, die zukünftig in den Hochschulalltag integriert werden können. Dieses Vorgehen kann auf vergleichbare Hochschulen übertragen werden.
Ergebnisse
Nahezu 85% der Studierenden beschreiben ihre Gesundheit mindestens als wichtig, Studentinnen nehmen tendenziell eine höhere Gewichtung vor; weniger als 50% der Befragten deklarieren ihr Wohlbefinden als „gut“ oder „sehr gut“. Mehr als 90% der Studierenden äußern klare Ziele hinsichtlich ihres Gesundheitsverhaltens. Nahezu jeder zweite Studierende beschreibt eine überdurchschnittliche Stressausprägung sowie Gefühle der Überforderung, die überwiegend durch Folgen der Studienorganisation bedingt sind. Mit dem Studium geht teilweise ein erhöhter Konsum legaler Suchtmittel einher. Nur 5% der Studierenden nutzen regelmäßig Entspannungsverfahren; jeder Vierte ist an Entspannungstechniken interessiert. Die Hälfte der Studierenden nutzt Ausdauersportarten. Der überwiegende Prozentsatz der Studienpopulation beschreibt Interesse an eine Vollwertverpflegung in der Mensa, wobei das Bewusstsein für eine achtsame Nahrungsaufnahme oft fehlt.
Schlussfolgerung
Unsere Ergebnisse zeigen einen Mangel an wirksamen Strategien zur Stressbewältigung auf. Die Notwendigkeit, gesundheitsförderliche Maßnahmen strukturiert und nachhaltig in die Hochschullandschaft zu integrieren, wird deutlich.