Erschienen in:
01.08.2015 | Schule
Herausforderungen von Präventionsarbeit an Grundschulen
Eine empirische Erhebung
verfasst von:
Dr. Constance Karing, Andreas Beelmann, Astrid Haase
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Es gibt kaum systematische Bestandsaufnahmen in Bezug auf Präventionsarbeit in der schulischen Praxis. Zugleich ist wenig über die tatsächlichen Bedingungen bei der Umsetzung dieser Maßnahmen im schulischen Setting bekannt, die aber einen wesentlichen Einfluss auf deren Wirksamkeit haben. Ziel dieser Studie ist es daher, die schulischen Präventionsaktivitäten an Thüringer Grund- und Gemeinschaftsschulen (1. bis 4. Jahrgangsstufe) abzubilden und die Bedingungen darzustellen, unter denen Präventionsarbeit an Schulen stattfindet.
Methodik
An der Befragung nahmen 164 Schulleiter sowie 106 Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte teil. Neben den Präventionsmaßnahmen an den Schulen wurden auch verschiedene Implementationsbedingungen wie Programmmerkmale und Konzepttreue, Charakteristika der Programmadministratoren und der Schulleitung sowie Kontextbedingungen erhoben.
Ergebnisse
Die Mehrheit der Schulen führte Präventionsmaßnahmen durch, wobei sich eine große Programmvielfalt zeigte. Im Hinblick auf die Implementationsbedingungen ließ sich eine positive Einstellung der Schulen gegenüber den eingesetzten Präventionsmaßnahmen feststellen, jedoch zeigte sich hier, dass Programmadaptationen vorgenommen wurden, um sie an die schulische Situation anzupassen. Darüber hinaus wurden insbesondere die schulischen Kontextbedingungen (Zeit, Finanzen) für die Präventionsarbeit bemängelt.
Schlussfolgerung
Obwohl ein Großteil der Schulen Präventionsmaßnahmen durchführen, besteht insbesondere Handlungsbedarf hinsichtlich des Transfers von wissenschaftlich fundierten Maßnahmen mit nachhaltiger Wirksamkeit in die schulische Praxis. Dabei ist es erforderlich, diese Maßnahmen in bereits bestehende Versorgungssysteme zu integrieren.