Erschienen in:
01.11.2015 | Gesundheitsinformation
Nutzungsverhalten einer Gesundheitsapplikation zum Selbstmonitoring von Senioren
verfasst von:
Anika Steinert, Marten Haesner, Aileen Tetley, Elisabeth Steinhagen-Thiessen
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit zunehmendem Alter gewinnt Prävention aufgrund des altersbedingten Abbaus physischer und psychischer Fähigkeiten an Bedeutung. Durch Selbstmonitoring mit technischen Systemen kann die Aufrechterhaltung der Gesundheit unterstützt werden. Für Senioren können die Systeme besonders hilfreich sein, jedoch richten sich die Entwickler vornehmlich an jüngere Zielgruppen, sodass die Geräte häufig nicht seniorengerecht sind.
Ziel der Arbeit/Fragestellung
In der vorliegenden Studie soll gezeigt werden, wie Senioren eine Smartphone-Applikation zum Selbstmonitoring nutzen. Dabei wird sowohl das Nutzungsverhalten als auch die Akzeptanz von Senioren untersucht, um daraus allgemeingültige Handlungsempfehlungen und Anforderungen ableiten zu können.
Material und Methoden
In die vorliegende Untersuchung wurden 30 Senioren ohne Smartphone-Erfahrung eingeschlossen. Nach einer umfangreichen Schulung nutzten die Probanden die Applikation „MyTherapy“ für 4 Wochen. Neben der Erwartungshaltung an die Applikation wurden das Nutzungsverhalten und die Benutzerfreundlichkeit der Anwendung standardisiert erfasst.
Ergebnisse
Über 80 % der Senioren nutzten die Applikation täglich. Von den insgesamt 6139 Erinnerungen wurden ca. 80 % aktiv bearbeitet. Obwohl die Nutzer angaben, kaum Probleme bei der Bedienung der Anwendung gehabt zu haben, wurde die Usability nur als durchschnittlich bewertet.
Diskussion
Eine umfangreichere Nutzung von Selbstmonitoringsystemen kann durch ein seniorengerechtes Schulungskonzept und durch die Bereitstellung eines technischen Supportsystems gewährleistet werden. Weitere Studien zur Langzeitmotivation mit einer größeren und heterogenen Stichprobe sind notwendig.