Skip to main content
Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 4/2016

07.10.2016 | Öffentliches Gesundheitswesen | Originalarbeit

Kommunale Gesundheitsförderungspolitik und das Präventionsgesetz

Umsetzung und Perspektiven aus Sicht des öffentlichen Gesundheitsdienstes

verfasst von: Prof. Dr. Bertram Szagun, MPH, Dr. Joseph Kuhn, Dr. Dagmar Starke

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 4/2016

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Nach mehreren vergeblichen Anläufen ist 2015 das Präventionsgesetz in Deutschland in Kraft getreten. Als Bundesgesetz regelt es die dem Bund obliegenden Zuständigkeiten und bleibt bzgl. der regionalen Ausgestaltung entsprechend vage. Auf etablierte, aber weitgehend landesgesetzlich geregelte Strukturen wie den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) kann das Gesetz zwar kaum Einfluss nehmen, diese werden jedoch für die Umsetzung des Gesetzes erhebliche Bedeutung haben.

Ziel

Im Rahmen des Artikels wird die mögliche Bedeutung und Rolle des ÖGD für die Umsetzung des Präventionsgesetzes beschrieben. Dabei sollen einerseits die mit einer aktiven Einbindung des ÖGD verbundenen Chancen aufgezeigt, andererseits aber auch die Herausforderungen benannt werden, die für eine von der Sache her gebotene aktive Rolle des ÖGD gemeistert werden müssen.

Ergebnisse

Die aktive Einbindung des ÖGD in die kommunale Umsetzung des Präventionsgesetzes birgt erhebliche Chancen bzgl. Bedarfsgerechtigkeit, Zielgenauigkeit, Intersektoralität und der Generierung von Synergieeffekten. Die diesbezüglichen Stärken des ÖGD zeigen sich in Modellen guter kommunaler Praxis v. a. dort, wo er eine kleinräumige Gesundheitsberichterstattung und eine neutrale, gemeinwohlorientierte kommunale Koordination umsetzt. Diese „potenziellen“ Stärken sind jedoch bei weitem nicht in der Mehrheit aller Kommunen implementiert, d. h. häufig kann der ÖGD diese Public-Health-Aufgaben nicht oder nur eingeschränkt wahrnehmen. Diese Schwäche ist v. a. durch den Spardruck in den öffentlichen Haushalten und das Fehlen eines modernen ÖGD-Leitbilds verursacht. Dies hat zudem zu einer eher berufspolitischen Interessenorientierung beigetragen, welche eine inhaltliche Weiterentwicklung des ÖGD in Richtung einer kommunalen Public-Health-Agentur nicht befördert. Besondere Bedeutung für eine gelingende Einbindung kommt den aktuell verhandelten Landesrahmenvereinbarungen und der dort eingenommenen Rolle der Sozialversicherungsträger zu. Anzustreben wäre, dass die kommunale Sozial- und Gesundheitsberichterstattung sowie eine Koordinationsfunktion in den Landesrahmenvereinbarungen verankert werden.
Literatur
2.
Zurück zum Zitat Baden-Württemberg (1994) Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst – ÖGDG Baden-Württemberg (1994) Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst – ÖGDG
4.
Zurück zum Zitat GKV-Spitzenverband, DGUV, SVLFG, GKV-Spitzenverband, DGUV, SVLFG et al (2016) Bundesrahmenempfehlungen der Nationalen Präventionskonferenz nach § 20 d Abs. 3 SGB V GKV-Spitzenverband, DGUV, SVLFG, GKV-Spitzenverband, DGUV, SVLFG et al (2016) Bundesrahmenempfehlungen der Nationalen Präventionskonferenz nach § 20 d Abs. 3 SGB V
5.
Zurück zum Zitat Hollederer A (2014) Gesundheitskonferenzen in Deutschland: ein Überblick. Gesundheitswesen 77:161–167CrossRefPubMed Hollederer A (2014) Gesundheitskonferenzen in Deutschland: ein Überblick. Gesundheitswesen 77:161–167CrossRefPubMed
6.
Zurück zum Zitat KGSt (1998) KGSt-Bericht 11/98. Köln KGSt (1998) KGSt-Bericht 11/98. Köln
7.
Zurück zum Zitat Kuhn J (2006) Die arbeitsweltbezogene Gesundheitsberichterstattung der Länder. Mabuse, Frankfurt am Main Kuhn J (2006) Die arbeitsweltbezogene Gesundheitsberichterstattung der Länder. Mabuse, Frankfurt am Main
8.
Zurück zum Zitat Kuhn J, Wildner M, Zapf A (2012) Der Öffentliche Gesundheitsdienst: Standortbestimmung mit hoffnungsvollem Ausblick. Dtsch Arztebl Int 109(9):413–416 Kuhn J, Wildner M, Zapf A (2012) Der Öffentliche Gesundheitsdienst: Standortbestimmung mit hoffnungsvollem Ausblick. Dtsch Arztebl Int 109(9):413–416
9.
Zurück zum Zitat Kurth BM (2005) ÖGD und public health: Vom Fremdeln übers gegenseitige Akzeptieren zur Liebesheirat. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 48:1093–1094CrossRef Kurth BM (2005) ÖGD und public health: Vom Fremdeln übers gegenseitige Akzeptieren zur Liebesheirat. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 48:1093–1094CrossRef
10.
Zurück zum Zitat Meierjürgen R (2014) Die Krankenkassen: nur Geldgeber? Prävention 37(4):113–116 Meierjürgen R (2014) Die Krankenkassen: nur Geldgeber? Prävention 37(4):113–116
11.
Zurück zum Zitat MfAS-BW (2010) Bericht der Projektgruppe Kommunale Gesundheitskonferenzen, Reutlingen MfAS-BW (2010) Bericht der Projektgruppe Kommunale Gesundheitskonferenzen, Reutlingen
12.
Zurück zum Zitat Schmacke N (2013) Gesundheitsförderung in der Kommune als Aufgabe des ÖGD. Prävention 36(4):124–126 Schmacke N (2013) Gesundheitsförderung in der Kommune als Aufgabe des ÖGD. Prävention 36(4):124–126
13.
Zurück zum Zitat Stadt Stuttgart (2013) Alterssurvey 2012: Ergebnisse – Älter werden in Stuttgart. Generation 50plus, Stuttgart Stadt Stuttgart (2013) Alterssurvey 2012: Ergebnisse – Älter werden in Stuttgart. Generation 50plus, Stuttgart
14.
Zurück zum Zitat Szagun B (2014) ÖGD quo vadis: Bild einer besseren Zukunft. Public Health Forum 22(85):35–37 Szagun B (2014) ÖGD quo vadis: Bild einer besseren Zukunft. Public Health Forum 22(85):35–37
15.
Zurück zum Zitat Szagun B (2015) Kommunale Gesundheitsberichterstattung als Grundlage für die Gesundheitsförderung. In: Kuhn J, Heyn M (Hrsg) Gesundheitsförderung durch den öffentlichen Gesundheitsdienst. Hans Huber, Bern Szagun B (2015) Kommunale Gesundheitsberichterstattung als Grundlage für die Gesundheitsförderung. In: Kuhn J, Heyn M (Hrsg) Gesundheitsförderung durch den öffentlichen Gesundheitsdienst. Hans Huber, Bern
16.
Zurück zum Zitat Szagun B, Starke D (2005) Prävention und Gesundheitsberichterstattung im ÖGD – Bedingungen und Chancen. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 48:1125–1129CrossRefPubMed Szagun B, Starke D (2005) Prävention und Gesundheitsberichterstattung im ÖGD – Bedingungen und Chancen. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 48:1125–1129CrossRefPubMed
17.
Zurück zum Zitat Teichert-Barthel U (2013) Öffentlicher Gesundheitsdienst, Prävention und Gesundheitsförderung. Prävention 36(4):99–102 Teichert-Barthel U (2013) Öffentlicher Gesundheitsdienst, Prävention und Gesundheitsförderung. Prävention 36(4):99–102
18.
Zurück zum Zitat Trojan A, Süß W, Lorentz C et al (2013) Quartiersbezogene Gesundheitsförderung. Umsetzung und Evaluation eines integrierten lebensweltbezogenen Handlungsansatzes. Beltz Juventa, Weinheim Trojan A, Süß W, Lorentz C et al (2013) Quartiersbezogene Gesundheitsförderung. Umsetzung und Evaluation eines integrierten lebensweltbezogenen Handlungsansatzes. Beltz Juventa, Weinheim
Metadaten
Titel
Kommunale Gesundheitsförderungspolitik und das Präventionsgesetz
Umsetzung und Perspektiven aus Sicht des öffentlichen Gesundheitsdienstes
verfasst von
Prof. Dr. Bertram Szagun, MPH
Dr. Joseph Kuhn
Dr. Dagmar Starke
Publikationsdatum
07.10.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 4/2016
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-016-0563-0

Weitere Artikel der Ausgabe 4/2016

Prävention und Gesundheitsförderung 4/2016 Zur Ausgabe

Leitlinien kompakt für die Allgemeinmedizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Facharzt-Training Allgemeinmedizin

Die ideale Vorbereitung zur anstehenden Prüfung mit den ersten 24 von 100 klinischen Fallbeispielen verschiedener Themenfelder

Mehr erfahren

Neu im Fachgebiet Allgemeinmedizin

Update Allgemeinmedizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.