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Erschienen in:
18.09.2017 | Ernährung | Originalarbeit
Ernährungswissen und Ernährungsverhalten
Eine kontrollierte Interventionsstudie zum Einfluss eines ernährungsbezogenen Studiums auf das Ernährungsverhalten von Studentinnen
Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 4/2017
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Hintergrund
Ein ungünstiges Ernährungsverhalten ist in der Bevölkerung wie auch bei Studierenden weit verbreitet. Interventionsstudien, die die Effekte der Vermittlung von Ernährungswissen auf das Ernährungsverhalten untersuchen, sind methodisch divers, häufig nur über kürzere Zeiträume angelegt und liefern widersprüchliche Ergebnisse.
Fragestellung
In einer kontrollierten Interventionsstudie wurde untersucht, wie sich ein ernährungsbezogenes Studium langfristig auf das Ernährungswissen und -verhalten von Studentinnen auswirkt.
Methoden
An der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd wurden Studentinnen aus Studiengängen mit (Interventionsgruppe, n = 55) und ohne Ernährungsbezug (Kontrollgruppe, n = 22) zu Beginn ihres Studiums und nach 2 Jahren standardisiert zu theorie- und praxisorientiertem Ernährungswissen und Ernährungsverhalten (Lebensmittelverzehr, Ernährungsmusterindex) befragt. Interventionseffekte wurden mittels zweifaktorieller Varianzanalyse mit Messwiederholung untersucht.
Ergebnisse
Im Vergleich zur Kontrollgruppe stieg bei der Interventionsgruppe das theorie- und praxisorientierte Ernährungswissen (beide: p < 0,001). Bezüglich des Lebensmittelverzehrs wurde in der Interventionsgruppe ein Anstieg im Gemüsekonsum (p < 0,01) und eine Abnahme im Fast-Food-Konsum (p < 0,01) ermittelt; der Ernährungsmusterindex änderte sich durch die Intervention nicht.
Diskussion
Obwohl ein ernährungsbezogenes Studium mit einer deutlichen Steigerung des Ernährungswissens einherging, sind Effekte auf das Ernährungsverhalten eher gering. Spekulativ ist, ob erworbenes Wissen erst zeitverzögert in alltägliches Ernährungshandeln umgesetzt wird. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass längerfristige Interventionen in sensiblen Lebensphasen ein gewisses gesundheitsförderliches Potenzial aufweisen.