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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 4/2019

25.02.2019 | Originalarbeit

Sturzunfälle bei Erwachsenen

Ergebnisse der Befragung „Gesundheit in Deutschland aktuell“

verfasst von: Dr. Anke-Christine Saß, Gianni Varnaccia, Dr. Alexander Rommel

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 4/2019

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Zusammenfassung

Hintergrund

Sturzprävention ist eine wichtige Aufgabe von Public Health. Jährlich ereignen sich weltweit etwa 37 Mio. Sturzunfälle, die eine medizinische Behandlung erfordern. Schätzungsweise 646.000 Menschen sterben jedes Jahr bei Sturzunfällen. Detaillierte Kenntnisse über das Sturzunfallgeschehen liegen bisher nur für wenige Länder und oft nur für einzelne Lebensbereiche vor. Das Ziel dieser Analyse ist es, die Verbreitung und die Folgen von Sturzunfällen in der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland zu beschreiben.

Methode

Datenbasis ist der telefonische Befragungssurvey „Gesundheit in Deutschland aktuell 2010“ (GEDA 2010) mit 20.050 Teilnehmenden. Darin wurden auch Informationen über Unfälle erfasst, die sich in den 12 Monaten vor der Befragung ereigneten und auf die eine ärztliche Versorgung folgte.

Ergebnisse

Jährlich erleiden in Deutschland etwa 1,8 Mio. Erwachsene eine Verletzung durch einen Sturzunfall, die ärztlich versorgt wird. Die meisten Sturzunfälle ereignen sich im Verkehr (35,5 %) und zu Hause (30,9 %). Männer erleiden Sturzunfälle häufiger auf der Arbeit als Frauen (22,5 % vs. 6,1 %). Bei älteren Menschen ereignen sich Sturzunfälle häufiger zu Hause als bei jüngeren Menschen (18–29 Jahre: 13,8 %; 65+ Jahre: 54,3 %). Stürze in der Freizeit kommen besonders häufig bei jüngeren Menschen vor (18–29 Jahre: 30,8 %). 26,8 % der Sturzunfälle führen zu einer stationären Krankenhausbehandlung und 40,2 % zur Inanspruchnahme physiotherapeutischer oder rehabilitativer Maßnahmen. Bei Erwerbstätigen kommt es bei 71,4 % der Sturzunfälle zu einer Krankschreibung.

Schlussfolgerung

Die Analyse des Sturzunfallgeschehens in Deutschland verdeutlicht die weite Verbreitung – auch im jungen und mittleren Erwachsenenalter – und die schweren Folgen (insbesondere bei älteren Menschen) von Stürzen. Die WHO geht davon aus, dass Unfallverletzungen weitgehend vermeidbar sind. Der vorliegende Beitrag liefert Daten für Taten.
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Metadaten
Titel
Sturzunfälle bei Erwachsenen
Ergebnisse der Befragung „Gesundheit in Deutschland aktuell“
verfasst von
Dr. Anke-Christine Saß
Gianni Varnaccia
Dr. Alexander Rommel
Publikationsdatum
25.02.2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 4/2019
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-019-00707-6

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