Kirschner-Draht-Osteosynthese von Frakturen des Condylus radialis im Kindes- und Jugendalter

Evaluiert werden sollen Ergebnisse der operativen Versorgung von dislozierten Frakturen des Condylus radialis im Kindes- und Jugendalter.

In einem Zeitraum von 4 Jahren wurden 58 Kinder mit Fraktur des Condylus radialis mit einer Kirschner-Draht-Osteosynthese operativ versorgt. Die Kinder wurden prospektiv erfasst und klinisch nachuntersucht.

Das Studienkollektiv bestand aus 36 Jungen und 22 Mädchen. Der Altersdurchschnitt betrug 6,4 (2–15) Jahre. Es handelte sich um 46 isolierte Frakturen des Condylus radialis, in 12 Fällen traten folgende Begleitverletzungen auf: 4 Ellenbogenluxationen, 5 Olecranonfrakturen und 2 distale Unterarmfrakturen. Zwei Kinder waren mehrfachverletzt. Es handelte sich ausschließlich um geschlossene Frakturen. Von allen Frakturen wurden 14 perkutan reponiert und mit zwei Kirschner-Drähten (K-Drähten) fixiert, 44 wurden offen reponiert und mit K-Drähten fixiert. Alle Kinder wurden mit Oberarmgips über 4–6 Wochen versorgt. Die Entfernung der K-Drähte erfolgte zwischen der 10. und 12. postoperativen Woche. Die durchschnittliche Dauer des stationären Aufenthaltes betrug 2,9 (1–25) Tage. Zum Zeitpunkt der Metallentfernung waren alle Frakturen knöchern konsolidiert. Es traten keine Pseudarthrosen oder Infekte auf. An Komplikationen fanden sich: K-Drahtwanderung (n=3), Bursitiden (n=5). Bei 8 Kindern zeigte sich radiologisch eine Fischschwanzdeformität. Im Durchschnitt wurden die Kinder (n=53) nach 13 Monaten (4–58) klinisch nachuntersucht: 47 Kinder zeigten dabei eine freie Funktion, 5 Kinder ein Streckdefizit von 5–10° und ein Kind von 15°. Zwei Kinder zeigten einen Cubitus varus von etwa 5 und 10°. Subjektiv waren 49 Eltern sehr zufrieden und 4 zufrieden mit Behandlungsverlauf und -ergebnis.

Die K-Draht-Osteosynthese von Frakturen des Condylus radialis ist ein effizientes und sicheres Verfahren mit geringer Komplikationsrate und guten Ergebnissen.