Erschienen in:
01.09.2010 | Originalarbeit
Evaluierung und Management der M.-pectoralis-major-Ruptur
verfasst von:
M. Ritsch
Erschienen in:
Obere Extremität
|
Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Ruptur des M. pectoralis major ist ein seltenes Ereignis. Die operative Therapie wird unterschiedlich beurteilt. Welche Ergebnisse erzielt die operative Therapie und welche Faktoren beeinflussen das Ergebnis?
Patienten und Methoden
Insgesamt 105 M.-pectoralis-major-Rupturen bei 91 Patienten wurden prospektiv erfasst. Davon waren 88 Patienten Kraftsportler, die in 81 Fällen das Bankdrücken als Verletzungsursache angaben. Die Sehne war 17-mal, der myotendinöse Übergang 77-mal und der Muskel 11-mal betroffen. Die Pars sternocostalis war 20-mal allein, 67-mal in Kombination mit der Pars abdominalis und 9-mal in Kombination mit der Pars clavicularis betroffen. Die Pars abdominalis war 6-mal isoliert betroffen. Komplette Rupturen aller 3 Anteile waren lediglich in 3 Fällen zu erkennen. Eine operative Rekonstruktion erfolgte in 64 Fällen. Akut wurden 27, postakut 10 und sekundär 27 Rekonstruktionen durchgeführt.
Ergebnisse
Alle Athleten zeigten im Follow-up freie Beweglichkeit und Funktion der Schulter. Alle primär und postprimär operierten Patienten zeigten gute und sehr gute Ergebnisse. Bei den chronischen Rupturen kam es in 7 von 27 Fällen zu unbefriedigenden Ergebnissen. Die konservative Therapie schafft nur bei muskulären Teilrissen zufriedenstellende Ergebnisse.
Schlussfolgerung
Exakte Diagnostik und frühzeitige anatomische Rekonstruktion der M.-pectoralis–major-Ruptur führen zu deutlich besseren Resultaten als die konservative und verspätete operative Therapie.