Erschienen in:
01.12.2011 | Leitthema
Rheumahandchirurgie in Zeiten einer modernen Basistherapie
Ein Auslaufmodell?
verfasst von:
I. Tami, M. Marks, Dr. S.F. Schindele
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Weltweit ist etwa 1% der Bevölkerung von der rheumatoiden Arthritis betroffen. Die Lebensqualität dieser Patienten ist durch die Schmerzen und die Funktionseinschränkung beeinflusst, die zu Beginn der Erkrankung meist an den Händen und Füßen beobachtet werden. Dank den Fortschritten der Pharmakologie stehen heute verschiedene Kombinationen von Medikamenten zur Verfügung, unter anderem Methotrexat und Biologika, die frühzeitig und langfristig eingesetzt werden können. Die moderne Basistherapie hat in den letzten drei Dekaden die Rheumahandchirurgie in der Anzahl und Art der Eingriffe verändert. Invalidisierende Weichteil- und Gelenkschmerzen mit nachgewiesenen strukturellen Veränderungen stellen aber auch heute Indikationen für einen operativen Eingriff dar. Durch die protektive antiinflammatorische Potenz der modernen Basistherapeutika haben reine Weichteileingriffe wie Synovektomien und Tenosynovektomien in Ihrer Häufigkeit deutlich abgenommen. Im Gegensatz hierzu hat die Anzahl der Kunstgelenkimplantationen im Bereich der Finger gegenüber den Arthrodesen eher zugenommen, wobei neben der Rezentrierung der Fehlstellung auch eine Restbeweglichkeit erhalten werden kann. Die Rheumahandchirurgie stellt deshalb nach wie vor eine therapeutische Option in der multidisziplinären Behandlung von betroffenen Patienten auch im 21. Jahrhundert dar.