Erschienen in:
22.02.2017 | Verletzungen der Rotatorenmanschette | Technical Note
Superior Capsular Reconstruction (SCR)
Zur Versorgung großer irreparabler posterosuperiorer Rotatorenmanschettenrupturen
verfasst von:
Marvin Minkus, Univ.-Prof. Dr. med. Markus Scheibel
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 1/2017
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Auszug
Bei irreparablen posterosuperioren Rotatorenmanschettenrupturen kommt es zu einer superioren Translation mit Dezentrierung des Humeruskopfes, welche zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Kraftverlust der Schulter führt. Ursache hierfür ist u. a. der Verlust der vertikalen Schulterstabilität, da der Humeruskopf bei fehlender Supraspinatussehne und oberer Gelenkkapsel ungehindert nach oben wandern kann [
1‐
3]. Die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten belaufen sich je nach Schweregrad auf ein Débridement oder eine Partialrekonstruktion der Rotatorenmanschette mit Wiederherstellung des horizontalen Kräftepaars oder größere Eingriffe wie Sehnentransfers und sogar der totale Gelenkersatz [
4‐
9]. Die „superior capsular reconstruction“ (SCR) mit einem Patch aus humaner, extrazellulärer dermaler Matrix stellt einen innovativen Behandlungsansatz dar und wurde zur Versorgung großer irreparabler Supraspinatussehnenrupturen entwickelt (Abb.
1). Ziel ist es, eine superiore Translation des Humeruskopfes zu verhindern und das biomechanische Gleichgewicht im Glenohumeralgelenk zu erhalten. Die Indikation zur SCR ist insbesondere bei jüngeren Patienten mit symptomatischer, irreparabler, posterosuperiorer Rotatorenmanschettenruptur ohne fortgeschrittene Omarthrose gegeben. …