Erschienen in:
01.06.2016 | Herzrhythmusstörungen | Schwerpunkt
Effekte einer adaptiven Servoventilation auf Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und schlafbezogenen Atmungsstörungen
Subanalyse einer randomisierten Studie
verfasst von:
Hans-Jörg Priefert, MD Andrea Hetzenecker, MD Pierre Escourrou, Ruth Luigart, MD Frédéric Series, MD Keir Lewis, MD Amit Benjamin, MD Christoph Birner, MD Michael Pfeifer, Prof. Dr. med. Michael Arzt
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFrEF) und schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) leiden häufig unter nächtlich auftretenden kardialen Arrhythmien. SBAS können effektiv mit einer adaptiven Servoventilation (ASV) behandelt werden. Wir überprüften daher die Hypothese, dass eine ASV-Therapie bei Patienten mit HFrEF und SBAS die Häufigkeit nächtlicher kardialer Arrhythmien und die Herzfrequenz reduziert.
Methoden
In einer nicht-präspezifizierten Subanalyse einer multizentrischen randomisierten Studie (ISRCTN04353156) wurden 20 Patienten mit stabiler HFrEF (Alter 67 ± 9 J; linksventrikulärer Ejektionsfraktion 32 ± 7 %) und SBAS (Apnoe-Hypopnoe-Index, AHI 48 ± 20/h) entweder einer ASV- (n = 10; Philips Respironics, Murrysville, PA, USA) oder einer Kontrollgruppe mit alleiniger optimaler Herzinsuffizienztherapie (n = 10) zugeteilt. Zu Beginn der Studie und nach 12 Wochen wurde jeweils eine Polysomnographie (PSG) mit zentraler verblindeter Auswertung durchgeführt. Die Elektrokardiogramme (EKG) der PSG wurden mit Unterstützung einer Langzeit-EKG-Software (Pulse Biomedical Inc., QRS-CardTM Cardiology Suite, USA) ausgewertet.
Ergebnisse
In der ASV-Gruppe nahmen ventrikuläre Extrasystolen (VES) pro Stunde Aufnahmezeit im Vergleich zur Kontrollgruppe ab (−8,1 ± 42,4 versus +9,8 ± 63,7/h, p = 0,356). Eine ASV-Therapie reduziert im Vergleich mit der Kontrollgruppe die Anzahl ventrikulärer Couplets (−2,3 ± 6,9 versus +2,1 ± 12,7/h, p = 0,272) sowie nichtanhaltender ventrikulärer Tachykardien (nsVT, −1,2 ± 3,9 versus +1,3 ± 8,7, p = 0,340). Die mittlere nächtliche Herzfrequenz sank in der ASV-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe (−2,0 ± 2,7 versus +3,9 ± 11,5/Minute, p = 0,169). Die Veränderungen waren jeweils nicht statistisch signifikant.
Schlussfolgerungen
Eine Beatmungstherapie mit ASV reduziert bei Patienten mit HFrEF und SBAS möglicherweise die Häufigkeit nächtlicher VES, ventrikulärer Couplets, nsVTs und die nächtliche mittlere Herzfrequenz. Die Ergebnisse der vorliegenden Pilotstudie unterstreichen die Notwendigkeit, diese Fragestellung in größeren Studien zu evaluieren.