Erschienen in:
23.07.2021 | Psychoonkologie | Fokus
Ambulante Krebsberatung: Stand und Zukunftsperspektiven
verfasst von:
Prof. Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf, Jochen Ernst, Gudrun Bruns, Martin Wickert, Joachim Weis
Erschienen in:
Forum
|
Ausgabe 4/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ambulante psychosoziale Krebsberatung stellt eine wichtige Säule der psychoonkologischen Versorgung in Deutschland dar. Krebsberatungsstellen (KBS) bieten Patienten, Angehörigen und nahestehenden Personen in allen Krankheitsphasen eine auf die Bedürfnisse der Ratsuchenden zugeschnittene soziale und psychologische Beratung an. Sie nehmen darüber hinaus eine Lotsenfunktion in Hinblick auf die Zuweisung zu spezialisierten Einrichtungen der Gesundheitsversorgung wahr. Zentrale Grundsätze der KBS sind Niedrigschwelligkeit, Kostenfreiheit und kurzfristige Verfügbarkeit qualitätsgesicherter Beratungsangebote. Mit der Übernahme eines Finanzierungsanteils von 80 % der Leistungen der KBS durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen wurde das Ziel der Schaffung einer nachhaltigen Regelfinanzierung ambulanter Krebsberatung im Nationalen Krebsplan erreicht. Damit wurde auch ein großer Schritt in Richtung einer Verbesserung der psychoonkologischen Versorgung bundesweit getan. Allerdings ist zurzeit ungeklärt, ob die jetzt gefundene Finanzierungskonstruktion dazu beitragen wird, auf mittlere Sicht ein flächendeckendes Angebot an KBS in Deutschland zu schaffen. Künftig haben KBS eine zunehmende Relevanz in Hinblick auf die Tertiärprävention und die Steigerung der Gesundheits- und Selbstmanagementkompetenzen von Langzeitüberlebenden und deren Angehörigen.