Erschienen in:
26.10.2018 | Analgetika in der Zahnmedizin
Was ist klinische Relevanz?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Konrad Wink
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
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Sonderheft 5/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Statistisch signifikant ist nicht gleich klinisch relevant. Klinische Relevanz besteht erst dann, wenn der Patient durch eine Maßnahme eine deutliche Verbesserung verspürt.
Methode
In 6 Arztpraxen wurden 40 Patienten befragt, bei welchem Therapieergebnis sie eine Verbesserung empfinden würden, die sie als befriedigend bezeichnen könnten. Man kann davon ausgehen, dass es sich bei diesen direkt geäußerten Patientenangaben um ein Mittelmaß der Verbesserung handelt.
Ergebnisse
Bei etwa 600 Antworten zeigte sich, dass die Häufigkeit klinisch relevanter Verbesserungen sehr unterschiedlich angegeben wurde. So schwankten die Angaben in Abhängigkeit vom Schweregrad der Einschränkung, der Höhe der Ausgangswerte und der Maßnahme. Im Mittel gaben 41% der Befragten eine klinisch relevante Verbesserung an mit einer Variation von 24% und 57% (95% Konfidenzintervall). Am größten war diese Verbesserung gemäß Bootstrap-Verfahren bei den Krankenhausaufenthalten (59%) und den Schlafstörungen (56%), am geringsten bei der Mobilität (33%) und der geistigen Tätigkeit (24%).
Schlussfolgerungen
Klinisch relevante Verbesserungen ohne Berücksichtigung des Alters bewegten sich bei Patienten mit schweren Einschränkungen meistens nur um geringe Veränderungen, während von Patienten mit leichteren Einschränkungen erst normale Möglichkeiten als befriedigend eingestuft wurden.