Erschienen in:
01.07.2016 | Toxoplasma gondii | CME
Kongenitale Toxoplasmose und Toxoplasma gondii
verfasst von:
V. K. Handl, D. Klingelhöfer, N. Schöffel, M. Bundschuh, D. Brüggmann
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Eine Infektion mit Toxoplasma gondii verläuft bei immunkompetenten Menschen meist symptomlos, kann jedoch im Rahmen einer Schwangerschaft schwere Schädigungen beim Ungeborenen verursachen. Bei weniger als 10 % der betroffenen Neugeborenen manifestiert sich die kongenitale Toxoplasmose mit der klassischen Symptomtrias aus Hydrozephalus, Chorioretinitis und intrakraniellen Kalzifikationen. Die Mehrheit der Fälle zeigt keine oder unspezifische Symptome wie Krampfanfälle, Ikterus, Anämie oder Fieber. Aufgrund der meist uncharakteristischen mütterlichen Symptome wird eine frühe Diagnosestellung häufig erschwert. Die aktuell eingesetzten Medikamente Spiramycin, Pyrimethamin und Sulfadiazin stellen keine kurative Therapie dar, sind aber in der Lage, die Inzidenz der Erkrankung zu senken oder die Schädigung des Feten zu limitieren. Besonders wichtig ist die Aufklärung der Patientin zur Expositionsprophylaxe. Einfache Maßnahmen wie Händehygiene oder eine Vermeidung potenziell kontaminierter Lebensmittel reduzieren das Risiko einer mütterlichen Infektion auf ein Minimum.