Elsevier

Fuß & Sprunggelenk

Volume 8, Issue 2, May 2010, Pages 99-106
Fuß & Sprunggelenk

Beitrag zum Themenschwerpunkt
MRT-Diagnostik der Sehnen am SprunggelenkMR imaging of ankle tendons

https://doi.org/10.1016/j.fuspru.2010.03.009Get rights and content

Zusammenfassung

Die Bedeutung der Sehnendiagnostik des Sprunggelenkes besteht einerseits in der Abklärung akuter und chronischer Schmerzzustände. Aufgrund ihrer Bedeutung als mechanische Stabilisatoren ist deren Beurteilung zudem im Zusammenhang mit chronischen Rück- und Mittelfussveränderungen von Interesse.

Der vorliegende Artikel soll keinen umfassenden Überblick über das gesamte Spektrum der Sehnenpathologien liefern. Es werden vielmehr einige wichtige Pathologien und Differenzialdiagnosen exemplarisch herausgegriffen und mit zahlreichen Bildbeispielen illustriert. Eine kurze Erörterung der Stärken und Schwächen der wichtigsten Sequenztechniken wird vorangestellt.

Summary

Ankle tendon imaging is important in the context of acute and chronic painful syndroms. Due to their major role as mechanical stabilizers, a second diagnostic impact is present in association with pathologies of the hind- and midfoot, in particular deformations.

The present article does not give an complete overview over the whole spectrum of tendon pathology. It presents a selection of important pathologies which are illustrated with instructive cases and their differential diagnosis.

A short summary of the advantages and disadvantages of the most important imaging sequences is put in front of the discussion.

Section snippets

Stärken und Schwächen der wichtigsten MRT-Sequenzen bei der Sehnendiagnostik

Das Arsenal an möglichen Untersuchungssequenzen ist unüberschaubar. Die Gelenkbildgebung erfolgt jedoch ganz überwiegend mit klassischen T1- und T2-gewichteten Sequenzen sowie fettgesättigten Protonendichtesequenzen („PD FS“). Diese sind Abb. 1 gegenübergestellt.

T1-gewichtete Sequenzen: In der T1-Wichtung ist Fett sehr signalreich, Flüssigkeit und Muskel von intermediärem Signal, Bandstrukturen und Sehnen sind schwarz. Diese Sequenzen können mit hoher Auflösung gemessen werden und bieten eine

Normvarianten

Die Kenntnis der Normvarianten ist von Bedeutung um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Bei den Sehnen sind als häufigste Varianten hervorzuheben:

  • der in ca. 17% [10] angelegte M. peroneus quartus, der vom M. peroneus brevis entspringt und zum Tuberculum peroneale zieht (Abb. 3a, b), sowie

  • der M. soleus accessorius, der der Vorderseite des M. soleus oder der Fibula entspringt und an der Oberseite oder medialen Flanke des Kalkaneus inseriert (Abb. 3c) [4].

Normalbefund versus initiale Tendinopathie

Diese Unterscheidung ist nicht in allen Fällen zuverlässig möglich. Eine Signalanhebung einer Sehne in T2 gewichteten Sequenzen ist zwar ein spezifisches Zeichen in der MRT, jedoch wie eingangs bereits erwähnt von geringer Sensitivität. Am Beispiel der Peronealsehnen wurde eine Sensitivität um 50% bei einer Spezifität von 93% angegeben [3]. Umgekehrt ist die Signalanhebung in Sequenzen mit kurzem TE (T1, PD mit oder ohne Fettsättigung) zwar sensitiv aber nicht spezifisch. Dies dürfte nicht

Degenerative Veränderungen der Peronealsehnen

Die Peronealsehnen verlaufen etwa bis in Höhe des Tuberculum peroneale in einer gemeinsamen Sehnenscheide. In diesem Abschnitt ist sehr häufig eine Spaltung der Peroneus brevis Sehne zu erkennen, die zusätzlich mit einer Degeneration der einzelnen Sehnenanteile einher gehen kann (Abb. 4). An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, dass man sich für die Beurteilung der noch vorhandenen Sehnenanteile nicht alleine auf fettsupprimierte Sequenzen verlassen soll, da das Ausmass der

Tendinopathie der Tibialis posterior Sehne und Insuffizienzzeichen

Die Bedeutung der chronischen Tendinopathie und gegebenenfalls Ruptur der Tibialis posterior Sehne liegt neben der lokalen Schmerzsymptomatik in der mechanischen Insuffizienz, die langfristig zum Pes valgus führt. Die MRT ermöglicht bereits sehr früh den Nachweis von Folgeveränderungen bei Schwäche oder Ausfall dieses medialen Stabilisators. Daher sollten bei einer Tibialis posterior Tendinopathie alle Strukturen, die einer vermehrten Belastung unterliegen, besonders aufmerksam analysiert

Wichtige Differenzialdiagnosen der degenerativen Tendinopathie

Tendinopathien im Bereich der Sprunggelenke sind sehr häufig. Auch die degenerativ bedingten Tendinopathien gehen oft mit einer ausgeprägten Tenosynovialitis einher, die häufig das Korrelat für die Schmerzsymptomatik darstellt. Dennoch sollte man sich bei jeder Entzündung der Sehnenscheiden stets fragen, ob ihr nicht eine andere Erkrankung zugrunde liegen könnte. Der Verdacht liegt dann besonders nahe, wenn mehrere Sehnenscheiden betroffen sind. Unter der Vielzahl an möglichen Diagnosen sind

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Cited by (0)

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