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Published Online:https://doi.org/10.1026/0033-3042.55.4.163

Zusammenfassung. Der Annahme einer Willensfreiheit im Sinne des auch anders entscheiden können wird die der Determiniertheit gegenübergestellt und unter neurowissenschaftlichen Gesichtspunkten zu begründen versucht, warum ein freier Wille nicht existiert - weder im klassischen Sinn, noch so, wie er im Alltag definiert wird. Dies geschieht primär anhand neurologischer und psychiatrischer Fallbeschreibungen, daneben wird aber auch auf philosophische und psychologische Vorstellungen zurückgegriffen. Es wird aufgezeigt, dass insbesondere Patienten mit amnestischen Störungen, aber auch dementiellen Patienten eine eingeschränkte Willensfreiheit zugestanden wird, diese Eingeschränktheit aber auf jedermann zutrifft, da genetische Anlagen und vor- und nachgeburtliche Erfahrungen determinierende Prägungen implizieren, die einem freien Entscheiden im Sinne eines frei wählbaren so oder anders entgegenstehen.


Why we do not have a free will - the so-called free will seen from brain research

Abstract. The assumption of a ‘free will’ in the sense of being able to decide alternatively is contrasted with that of determinism and based on a neuroscientific view it is argued why a ‘free will’, defined in the classical sense as well as in everyday usage, does not exist. This is done primarily by using case reports of neurological and psychiatric patients, though philosophical and psychological views are enclosed as well. It is shown that especially patients with amnesic disturbances, but also those with dementia are considered to possess an only limited degree of free will. From these examples it is, however, generalized that genetic Anlagen and pre- and postnatal experiences imply determining imprints, which obstruct a free will (in the sense of freely choosable).

Literatur