Wie steht es um die Nachsorge von Patienten mit refraktiver Vorderkammerlinse im phaken Auge?

 

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Hintergrund

Von 1986 – 1989 implantierte Fechner 138 Irisklauen-Linsen in die phaken Augen von 72 Patienten zur Korrektur hoher Myopie. Diese Intraokularlinse (IOL) hat sich über viele Jahre bewährt und ist (als zweite Generation) unter der Bezeichnung Artisan refraktive Linse im Handel.

Die refraktive Irisklauen-Linse ist an der Vorderfläche der Iris fixiert. Wenn sie lege artis implantiert wurde, wird sie die Hornhaut nicht berühren, das heißt, der Fremdkörper in der Vorderkammer wird im Regelfall komplikationslos vom Auge ertragen.

Gleichwohl kam es vor, dass die Kunstlinse wider Erwarten – vielleicht durch intermittierenden Kontakt – doch die Endothelzellschicht der Hornhaut schädigte, was zu Wassereinlagerung und dadurch zur Eintrübung der Hornhaut führte und eine Hornhauttransplantation notwendig machte.

Diese Entwicklung kann man vermeiden, indem man die IOL aus der Vorderkammer entfernt (und gegebenenfalls durch eine refraktive Hinterkammerlinse ersetzt), bevor es zu stärkerer Schädigung der Endothelschicht gekommen ist.

Die Schädigung der Endothelzellschicht erkennt man daran, dass der Zelldurchmesser größer und die Zellzahl/mm² kleiner wird. Dies kann und muss der nachsorgende Augenarzt erkennen, und zwar am besten durch Benutzung eines Endothelmikroskops, welches das Hornhautendothel fotografiert und die Zelldichte berechnet.

Es ist also wichtig zu beachten, dass die Untersuchung der Hornhautinnenfläche ein ganz wichtiger Schritt in der Nachsorge des Patienten ist und regelmäßig – am besten jährlich – und unbedingt lebenslang vorgenommen werden muss.

Dr. P. U. Fechner

Hermann-Löns-Str. 8

30989 Gehrden

Email: ulrich.fechner@gmx.de