PiD - Psychotherapie im Dialog 2000; 1(4): 55-66
DOI: 10.1055/s-2000-16703
Aus der Praxis

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Dialektisch Behaviorale Therapie der Borderline-Störung im stationären Setting

Martin Bohus, Heike Bathruff
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Publication Date:
28 August 2001 (online)

Abstract

Die hohen direkten Kosten der Borderline-Störung (15% des gesamten Budgets der psychiatrisch/psychotherapeutischen Versorgung) entstehen primär durch stationäre Behandlung. Trotz langer Liegezeiten und häufiger Folgeaufnahmen liegt bislang kein Wirksamkeitsnachweis stationärer psychotherapeutischer Behandlung bei dieser Störungsgruppe vor. Die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) wurde von M. Linehan zunächst als ambulantes Behandlungskonzept für chronisch suizidale Patientinnen mit Borderline-Störung entwickelt und empirisch überprüft. An der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Freiburg wurde 1996 ein Modell zur stationären Therapie, das sich an den Richtlinien der DBT orientiert, installiert. Im Rahmen einer kontrollierten Studie zeigten sich nach drei Monaten Behandlung hochsignifikante Verbesserungen in allen psychopatho-logischen Dimensionen. Dies betraf insbesondere dysfunktionale Verhaltensmuster wie Selbstschädigung und die Frequenz der stationären Wiederaufnahmen im Katamnesezeitraum. Der Artikel beschreibt die konzeptionelle Basis, die strukturelle Zusammensetzung der Behandlungsmodule sowie das Zusammenwirken der einzelnen Behandlungsmethodik dieses Modells.

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