OP-Management up2date 2021; 01(02): 131-144
DOI: 10.1055/a-1336-8020
OP-Planung und Prozessmanagement

Leitfaden präoperative Vorbereitung

Elementare Verantwortung im Versorgungsprozess
Oliver Birkelbach

Der präoperative Vorlauf ist ein wesentliches Element für einen störungsfreien Prozessablauf. Dieser Artikel zeigt die Bandbreite und Schnittstellen der präoperativen Vorbereitung auf. Er bietet eine umfassende Orientierung zur Prozessoptimierung und stellt typische Fallstricke des klinischen Alltags dar.

Fazit

Take Home Message

Die Sicherstellung einer adäquaten präoperativen Vorbereitung hat zum Ziel, die Folgeprozesse unter medizinischen, organisatorischen und ökonomischen Gesichtspunkten optimal umzusetzen und Planungsstabilität und Effizienz in Einklang zu bringen.

Fazit

Take Home Message

Präoperative Vorbereitung erfordert die vollständige, zeitgerechte Zusammenstellung aller Befunde und Maßnahmen sowie die entsprechende Verfügbarkeit des vorbereiteten Patienten. Hierdurch lassen sich vorausschauend die Folgeprozesse des gesamten Versorgungsalgorithmus sicherstellen.

Fazit

Take Home Message

Es ist von entscheidender Bedeutung, den Stellenwert der präoperativen Vorbereitung in den Gesamtprozess der Patientenversorgung einzuordnen. OP-Statuten und Verfahrensanweisungen, die aktiv im Alltag angewendet werden, regeln alle wichtigen Eckpunkte des Tagesgeschäfts. Sie sorgen für Klarheit und Verbindlichkeit und schaffen einen gemeinsamen Handlungskorridor.

Fazit

Take Home Message

Es ist von entscheidender Bedeutung, eine konstruktive Kultur im Umgang mit diesen Defiziten zu entwickeln. Die genaue Analyse der Gründe und der Ausprägung einer mangelnden präoperativen Vorbereitung zeigt Verbesserungspotenziale auf.

Kernaussagen
  • Der Patientenbehandlungsprozess stellt ein komplexes Geschehen mit zahlreichen Schnittstellen dar.

  • Eine gute präoperative Vorbereitung hat zum Ziel, den Patienten umfassend auf einen operativen Eingriff vorzubereiten und die Ablauforganisation des OPs effizient zu gestalten.

  • Abgestimmte Handlungsschritte müssen in patientengerechten und praxistauglichen Behandlungspfaden gültige Vorgaben berücksichtigen.

  • Es ist erforderlich, einen transparenten Prozess zu gestalten. Die verantwortlichen Partner sowie Patienten und deren Angehörige werden in einem Shared-Decision-Prozess eingebunden.

  • Eine noch so gute Prozessbeschreibung wird wertlos, wenn nicht alle Prozessbeteiligten die vereinbarte Verantwortung und Verbindlichkeit wahrnehmen.

  • Defizite in der Prozessorganisation führen zu Defiziten in der Patientenversorgung.

  • Gemeinsames Ziel ist es, die Reibungsverluste zu minimieren und den Prozess der Patientenversorgung verzögerungsarm und störungsstabil zu gestalten.



Publication History

Article published online:
29 June 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

 
  • Literatur

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